
Rund um den Arendsee im Bundesland Sachsen-Anhalt gibt es zahlreiche Aktivitäten und Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Rollstuhl ausgerichtet sind. Im nahegelegenen Strandbad stehen beispielsweise zwei schwimmende Rollstühle zur Verfügung, die mit Auftriebspolstern ausgestattet sind und somit an der Wasseroberfläche gehalten werden. Diese Rollstühle verfügen zudem über dicke, luftgefüllte Gummireifen, die das Schieben im Sand erleichtern.
Zusätzlich bietet die „Queen Arendsee“ eine einstündige Rundfahrt auf dem Wasser an. Der Schaufelraddampfer ist über eine Rampe für Rollstuhlfahrende zugänglich, jedoch ist zu beachten, dass die Toiletten an Bord nicht barrierefrei sind. Ein öffentliches WC am Stellplatz des Schiffes hat eine 15 Zentimeter hohe Schwelle. Besonders hervorzuheben ist, dass die Queen Arendsee das einzige schwimmende Standesamt in Sachsen-Anhalt ist. Im IDA-Integrationsdorf gibt es eine Kegelbahn, die ebenfalls mit einer Kegelrampe für Rollstuhlfahrer zugänglich ist. Der Gast Lutz Riemann äußerte, dass das Kegeln mit der Familie viel Spaß macht und dass die Kegelrampe dabei gleiche Ausgangsvoraussetzungen schafft. Tan Caglar bezeichnete seinen Kurzurlaub am Arendsee als „klasse“, was die positiven Erlebnisse der Freizeitgestaltung unterstreicht.
Barrierefreie Reisegestaltung
Ein bundesweites Zertifizierungsprogramm namens „Reisen für Alle“ bietet wichtige Informationen zur Barrierefreiheit touristischer Angebote. Dieses Programm wurde vom Deutschen Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e. V. in Kooperation mit Behindertenverbänden entwickelt, um verlässliche Informationen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Seh- oder Hörbehinderungen sowie kognitiven Einschränkungen bereitzustellen. „Reisen für Alle“ listet detaillierte Informationen über Zugänglichkeit, Türbreiten, Höhenunterschiede und hilft bei der Suche nach barrierefreien Unterkünften, die stufenlos zugänglich sind und rollstuhlgerechte Badezimmer anbieten.
Die Initiative empfiehlt, vor der Buchung die Verfügbarkeit von Pflegebetten oder die Möglichkeit, ein eigenes Pflegebett mitzubringen, zu klären. Zudem werden Tipps zur Reiseplanung gegeben, wie die Nutzung der offiziellen Website www.reisen-fuer-alle.de oder die direkte Kontaktaufnahme mit Anbietern für spezifische Informationen. Dabei sollten Details wie Türbreiten und Höhenunterschiede überprüft sowie die Anreise mit barrierefreien Verbindungen geplant werden. Die Angebote von „Reisen für Alle“ erleichtern es somit, einen barrierefreien Urlaub zu planen, indem sie barrierefreie Freizeitmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten empfehlen.