
Eine neue Untersuchung der Universität Leipzig zeigt, dass auch Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) ein Spielverhalten an den Tag legen. Die Studie belegt, dass diese Insekten freiwillig und wiederholt ein sich drehendes Karussell aufsuchen. Dies stellt den ersten Nachweis eines solchen Verhaltens bei Insekten dar, was die Wissenschaftler und Biologen fasziniert.
Die Untersuchung, geleitet von Wolf Hütteroth, einem assoziierten Professor an der Northumbria University in Newcastle, England, beinhaltete die Beobachtung von 190 Fliegen in einer speziell gestalteten Karussell-Arena über einen Zeitraum von 3 bis 14 Tagen. Dabei wurden etwa sieben Jahre an Filmdaten gesammelt und analysiert, um das Verhalten der Fliegen zu dokumentieren.
Details zur Studie und den Beobachtungen
Die fliegenden Insekten zeigten, dass sie sich aktiv für das Karussell interessieren und unterschiedliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Während einige Fliegen gezielt das Karussell ansteuerten, mieden andere es. Zudem wurde beobachtet, dass die Fliegen der Stimulation folgten, wenn zwei Karusselle abwechselnd drehten. Dies legt nahe, dass das Spielverhalten eine komplexe Reaktion auf externe Reize ist.
Neurowissenschaftler Sergio Pellis hebt hervor, dass das Spielen für Tiere eine angenehme Tätigkeit darstellt und das Gehirn auf das Erwachsenenleben vorbereitet. Obwohl Spielen für viele Tiere, insbesondere für Jungtiere, bekannt ist und als wichtige Lernmethode gilt, bleibt die Motivation für das Spielverhalten bei erwachsenen Tieren weiterhin unklar. Forschung in diesem Bereich läuft jedoch derzeit intensiv.
Zusätzlich wurde in einer Arte-Dokumentation mit dem Titel „Wenn Tiere es aus Spaß an der Freude tun“ das allgemeine Spielverhalten von Tieren thematisiert. Die Doku bestätigt, dass nicht nur Säugetiere, sondern auch andere Tiere wie Hummeln und Wespen aktiv spielen, was deren Lebensqualität beeinflussen könnte.
Die Ergebnisse der Studie eröffnen neue Möglichkeiten zur Untersuchung der genetischen, neuronalen und biochemischen Faktoren, die das Spielverhalten bei Tieren steuern. Weitere Forschungen sind nötig, um das Phänomen des Spielens bei unterschiedlichen Tierarten, einschließlich Insekten, tiefergehender zu verstehen.
Für weitere Informationen zur Studie können Interessierte den Artikel von Landtiere.de sowie die Berichterstattung von MDR Wissen konsultieren.