Leipzig

Leipzig feiert 200 Jahre Buchstadt mit spektakulärer Ausstellung!

Leipzig feiert sich ab Freitag als Buchstadt unter dem Motto „Mehr als eine Geschichte“. Anlässlich der Gründung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vor 200 Jahren in Leipzig sind rund 40 Projekte und Veranstaltungen geplant. Der Fokus liegt auf der Zukunft des Buches und der Branche, mit dem Ziel, die Buchstadt-Tradition als identitätsstiftendes Thema sichtbar zu machen. Besonderes Augenmerk wird auf die Vernetzung von Buchakteuren und -akteurinnen sowie auf die Förderung junger Perspektiven gelegt, wie MDR berichtete.

Zu den Highlights gehört die Eröffnung der Ausstellung „Vielseitig. Geschichten aus der Buchstadt Leipzig“ im Stadtarchiv. Diese wurde von Studierenden der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) konzipiert und bietet unter anderem eine 360-Grad-Installation in einem begehbaren Würfel. Die Ausstellung thematisiert sowohl Blüte- als auch Krisenzeiten der Buchstadt, den Kampf ums freie Wort und mutige Frauen. Zudem werden bedeutende Ereignisse wie die Buchmesse, die BUGRA-Weltausstellung 1914 und die Zerstörung des Graphischen Viertels im Zweiten Weltkrieg behandelt.

Vielfältige Veranstaltungen geplant

Im Rahmen des Themenjahres sind zudem mehrere Veranstaltungen vorgesehen. Für den 4. April ist eine „Nacht der Bibliotheken“ geplant, welche auch ein Angebot für fremdsprachige Nutzer bereithält. Eine Mitmach- und Tauschaktion soll zur Schaffung einer „Bibliothek der Sprachen“ beitragen. Des Weiteren findet am 30. April eine Diskussionsrunde des Börsenvereins zur Rolle der Literaturbranche in der Gesellschaft statt. Im Mai wird eine Lesereihe zu „Weiblichen Stimmen aus der Buchstadt Leipzig“ vom Verlag Palomaa Publishing angeboten. Zudem lädt das Junge Literaturbüro am 23. und 24. Mai zum Kinderfestival „Festlesen“ ein.

Leipzig hat eine lange Geschichte als Buchstadt, die von Ende des 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts ihre Blütezeit erlebte. Diese Geschichte wurde mit dem kaiserlichen Messe-Privileg und der Reformation begründet. Verlage wie Breitkopf, Brockhaus, Reclam und Seemann haben den internationalen Ruf der Stadt geprägt. Vor dem Ersten Weltkrieg wurde der Großteil des weltweiten Notendrucks in Leipzig realisiert. Doch die Zerstörung des Graphischen Viertels im Zweiten Weltkrieg leitete das Ende dieser Ära ein.

Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler

Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig wurde am 30. April 1825 in Leipzig gegründet. Die Gründungsmitglieder umfassten sechs Leipziger und 95 auswärtige Buchhändler und Verleger. Mit ursprünglich 235 Mitgliedern zählte der Verein rasch zu den wichtigsten Institutionen des Buchhandels, wie Wikipedia berichtete.

Der Verein war ursprünglich auf die Vereinfachung des Abrechnungswesens auf Buchmessen ausgerichtet und setzte sich später für wichtige Themen wie die Abschaffung der Zensur und die Regelung des Urheberrechts ein. 1912 initiierte der Börsenverein die Gründung der Deutschen Bücherei in Leipzig. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Börsenverein 1946 seine Tätigkeit in der Stadt wieder aufnehmen und spielte eine zentrale Rolle in der Förderung des Buchhandels in Deutschland.