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Warnstreik vor dem Frauentag: Beschäftigte fordern bessere Löhne!

Am Dienstag, den 5. März 2025, fanden in Sachsen-Anhalt Warnstreiks statt, die insbesondere den Norden des Landes betroffen haben. In den Regionen Landkreis Börde, Gemeinde Barleben, Hansestadt Stendal, Jerichower Land, sowie in den Städten Haldensleben und Magdeburg blieben viele Einrichtungen geöffnet, trotz der Streikaufrufe.

Laut einem Sprecher von Verdi gab es keine spürbaren Einschränkungen in den Behörden, und die kommunalen Kindertagesstätten sowie Horte in Magdeburg blieben geöffnet. Diese Warnstreiks wurden bewusst vor dem Internationalen Frauentag am 8. März angesetzt, um ein Zeichen für bessere Bedingungen in der frühkindlichen Bildung zu setzen. Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen, betonte, dass die Gesellschaft nicht allein auf Frauen setzen sollte, die unzureichende Arbeitsbedingungen akzeptieren.

Forderungen der Gewerkschaften

Die Gewerkschaften fordern eine Lohnerhöhung von 8 % oder mindestens 350 Euro pro Monat, höhere Zuschläge für Überstunden sowie drei zusätzliche freie Tage im Jahr. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den Zeitraum vom 14. bis 16. März geplant. Bislang haben die Arbeitgeber kein Angebot für die über 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst vorgelegt.

In einem weiteren Kontext berichteten die Gewerkschaften von einem Warnstreik, an dem etwa 200 Beschäftigte des TVöD am Frauentag teilnehmen werden. Aufgerufen zum Warnstreik sind GEW-Mitglieder aus den Landkreisen Salzwedel, Stendal, Jerichower Land, Salzlandkreis, Bördekreis, Harz sowie aus Magdeburg und Halle (Saale). Die Warnstreikorte sind Magdeburg und Halle (Saale).

Die Gewerkschaft hebt hervor, dass die Einkommenssteigerungen von 10,5 Prozent oder mindestens 500 Euro monatlich gefordert werden. Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt, betont die Notwendigkeit einer dauerhaften Gehaltserhöhung, die mit den steigenden Lebenshaltungskosten Schritt hält. Die Arbeitgeber haben bislang lediglich zwei Erhöhungsschritte bei einer Laufzeit von 27 Monaten angeboten: nach neun Nullmonaten eine Erhöhung von 3 % im Oktober 2023 und eine weitere von 2 % im Januar 2024. Insgesamt würde dies zu einem Einkommenszuwachs von 5,06 % bis zum 31. März 2025 führen.

Während des Warnstreiks nahm mehr als 120 Beschäftigte im Magdeburger Ratswaage-Hotel teil. Dort fand zudem ein Vortrag zum Thema „Gewaltschutz“ von Martin Berhold (Bunte Feuer GmbH) statt. In Halle beteiligten sich mehr als 70 Personen am Warnstreik im Capitol Halle, wo Jonathan Franke vom Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e. V. über „Geschlechtergerechte Vielfalt und -rollen in den Kindertagesstätten“ referierte.