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Schaeffler kündigt massiven Stellenabbau in Schweinfurt an!

Der Automobilzulieferer Schaeffler aus Bayern plant einen erheblichen Stellenabbau in Schweinfurt. Nach der offiziellen Ankündigung im November sollen insgesamt 4.700 Stellen abgebaut werden, wovon 2.800 in Deutschland betroffen sind. Laut Angaben der IG Metall könnten in Schweinfurt 700 Arbeitsplätze wegfallen, was als „Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten“ bezeichnet wird.

In Mitarbeiterversammlungen am 6. März wurden bereits 90 geplante Stellenstreichungen verkündet. Zudem kündigte Schaeffler an, den Abbau von Maschinen und Anlagen in der Schmiede voranzutreiben. Das Unternehmen hatte im Januar Maßnahmen zur Vermeidung von Stellenabbau vereinbart, doch die wirtschaftliche Lage zwingt zur Umstrukturierung. Im Jahr der Fusion mit Vitesco meldete Schaeffler einen Verlust von 632 Millionen Euro, während das Konzernergebnis um fast eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr gefallen ist. Die Netto-Finanzschulden haben sich auf rund 4,8 Milliarden Euro erhöht. Trotz dieser Schwierigkeiten sieht Schaeffler die E-Mobilität als zukunftsträchtige Ausrichtung.

Details zum Stellenabbau

Die Pläne für den Stellenabbau stützen sich auch auf einen Kompromiss zwischen der IG Metall und dem Betriebsrat, der darauf abzielt, die Auswirkungen dieses wirtschaftlich herausfordernden Jahres auf die Belegschaft zu minimieren. Jürgen Schenk, der Betriebsratsvorsitzende, bezeichnete die Situation als den größten Angriff auf den Standort seit Jahren.

Obwohl die 700 Stellen in Schweinfurt abgebaut werden sollen, wird dies nicht so schnell geschehen wie ursprünglich vorgesehen. Die Kurzarbeit in einigen Bereichen wird beendet, jedoch bleibt sie in produktionsnahen Serviceleistungen bestehen. Eine Arbeitszeitverkürzung, die seit Sommer 2024 gilt, läuft am 31. März 2025 aus, betrifft aber nicht alle Bereiche. Das Unternehmen verpflichtet sich, im Jahr 2025 keine Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern und hält befristete Arbeitsverträge weitgehend aufrecht.

Zusätzlich wird ein freiwilliges Ausstiegsprogramm mit Aufhebungsverträgen und erweiterter Altersteilzeit angeboten. Deutschlandweit plant Schaeffler den Abbau von 2.800 Arbeitsplätzen, hauptsächlich durch Fluktuation und Freiwilligenprogramme. Neue Stellen sollen primär intern besetzt werden, und das Unternehmen investiert künftig in die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeitenden.

Für weitere Informationen zu diesem Thema berichtete Merkur über die präzisen Pläne von Schaeffler und die damit verbundenen Herausforderungen sowie inFranken, die die Reaktionen von Betriebsrat und IG Metall auf den angekündigten Stellenabbau thematisierten.