Flensburg

Flensburg in Not: Auszubildende kämpfen um Wohnraum und Ausbildungschancen!

Die Wohnraumsituation in Flensburg stellt eine große Herausforderung dar, besonders für Auszubildende, die mit niedrigen Vergütungen kämpfen. Während Studierende oftmals Zugang zu bezahlbaren Wohnheimen haben, bleibt dieser für Auszubildende in der Region verwehrt. Die angespannte Wohnraumsituation beeinträchtigt nicht nur den Alltag der betroffenen jungen Menschen, sondern wirkt sich auch negativ auf die Fachkräftesicherung in der Region aus.

Um dieser Problematik entgegenzuwirken, setzt sich die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (mit Volt) für die Schaffung von Wohnheimen speziell für Auszubildende ein. Ein Prüfantrag soll am 1. April 2025 im Hauptausschuss eingebracht werden. Ziel des Antrags ist es, die Verwaltung zu beauftragen, ein „Bündnis für Auszubildendenwohnheime“ mit privaten und öffentlichen Partnern zu gründen. Auch Freiwilligendienstleistende könnten von diesem Konzept profitieren, wie förde.news berichtete.

Mangelnder Wohnraum und Ausbildungsplätze

Die prekäre Wohnraumsituation hat zur Folge, dass einige junge Menschen Ausbildungsplätze in Flensburg ablehnen oder lange Pendelzeiten in Kauf nehmen müssen. Dies verstärkt den bereits bestehenden Fachkräftemangel in der Region. Leon Bossen, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen (mit Volt), hebt die wirtschaftlichen Probleme hervor, die durch den fehlenden Wohnraum für Auszubildende verursacht werden.

Zusätzlich zeigt eine aktuelle Erhebung, dass im Jahr 2024 bundesweit nur 486.700 duale Ausbildungsverträge neu abgeschlossen wurden, was einem Rückgang von 2.500 Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich zu 2009 sind dies sogar 77.595 weniger Ausbildungsplätze. Trotz eines Anstiegs der Nachfrage nach dualen Berufsausbildungen auf 557.100, sank das Angebot an Ausbildungsstellen auf 556.100. Aktuell bilden nur 19,1% der Betriebe aus, während rund 31.000 junge Menschen im Jahr 2024 keinen Ausbildungsplatz finden konnten, so ausbildung.info.

Angesichts dieser Entwicklungen fordert die Jugendorganisation ver.di eine umlagefinanzierte Ausbildungsplatzgarantie, um allen jungen Menschen einen Ausbildungsplatz zu ermöglichen. Obwohl 2024 eine Ausbildungsplatzgarantie eingeführt wurde, bietet diese keinen flächendeckenden Anspruch auf einen Ausbildungsplatz, sondern nur in bestimmten Gebieten mit festgestelltem Mangel.