
Am vergangenen Samstag fand die Müllsammel-Aktion „Unser sauberes Schleswig-Holstein“ statt, an der zahlreiche Freiwillige in Nordfriesland, Dithmarschen und im Kreis Steinburg teilnahmen. In Itzehoe sammelten etwa 30 Engagierte im Bahnhofsgebiet, wo sie insgesamt sieben blaue Säcke mit Kleinmüll füllten. Der gesammelte Müll bestand hauptsächlich aus Zigarettenstummeln. Tobias Jepp, der Vorsitzende des Vereins „Zero Waste“, unterstützte die Aktion und betonte die Notwendigkeit, unnötigen Müll grundsätzlich zu vermeiden. Jepp wies darauf hin, dass der gesammelte Müll nur ein Bruchteil des jährlichen Mülls in der Umwelt ist. Der Verein setzt sich für Einweg-Verbote und ein breiteres Mehrwegsystem ein, um die Müllproblematik zu reduzieren, wie NDR berichtete.
Die Problematik der Zigarettenstummel
Zigarettenstummel stellen laut der WHO das häufigste Abfallprodukt weltweit dar. Zwei Drittel der gerauchten Zigaretten landen in der Natur, und jährlich werden rund 5,6 Billionen Zigaretten konsumiert. Die Filter bestehen aus Plastik und Mikroplastik, die nur schwer aus der Umwelt zu entfernen sind. Zudem enthalten Zigarettenfilter giftige Substanzen wie Nikotin, Arsen, Blausäure und Schwermetalle wie Blei und Kupfer. Schadstoffe aus Zigarettenfiltern können durch Regenwasser ins Grundwasser gelangen und das Trinkwasser gefährden. Nikotin ist besonders wasserlöslich; bereits 30 Minuten Regen können die Hälfte des Nikotins aus einem Filter auswaschen. Diese Abfälle sind nicht nur eine Gefahrenquelle für Lebewesen – ein Zigarettenstummel in einem Liter Wasser kann innerhalb von vier Tagen die Hälfte der Fische töten. Die Umweltauswirkungen von Zigarettenabfällen werden oft unterschätzt. Eine Studie des Leibniz-Instituts zeigt, dass Zigarettenabfälle das Wachstum von giftigen Blaualgen im Wasser fördern, die gesundheitliche Probleme auslösen können, wie Hautreizungen oder Übelkeit. Die negativen Folgen könnten durch die richtige Entsorgung von Zigarettenstummeln gemildert werden, wie Tagesschau berichtete.