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Handy-Verbot am Niebüll-Gymnasium: Schulkonzentration im Fokus!

Am Gymnasium in Niebüll, im Kreis Nordfriesland, gilt ab sofort ein Smartphone-Verbot im Hauptgebäude. Diese Regelung betrifft rund 850 Schülerinnen und Schüler. Schulleiter Eckhard Kruse äußerte, dass die Konzentration der Kinder ohne Handys erheblich verbessert werden kann. Er betont, dass die Geräte in den Pausen zu dominant sind und den Austausch unter den Schülerinnen und Schülern stören. Darüber hinaus wurde auch an der Gemeinschaftsschule in Niebüll ein erweitertes Smartphone-Verbot beschlossen, wie NDR berichtete.

Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit jüngsten Studien und Diskussionen über die Auswirkungen von Handys in Schulen. Eine neue Studie der Universität Augsburg, veröffentlicht im Fachjournal Education Sciences, untersucht die Effekte eines Handyverbots auf das soziale Klima und die Lernleistungen in Schulen. Die Forscher verglichen fünf große Studien aus Norwegen, Spanien, Tschechien, England und Schweden. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Smartphone-Verbot positive Effekte auf das soziale Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern hat. Ein verbessertes Klima fördert den Lern- und Lehrprozess effektiv. Lehrkräfte bestätigen, dass sichtbare Handys die Konzentration und Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler beeinträchtigen. Zudem können Handys das soziale Klima durch Cybermobbing negativ beeinflussen, was die Notwendigkeit eines Verbots unterstreicht, insbesondere für jüngere Schüler, wie Tagesschau anmerkt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Empfehlungen

Die Forscher betonen, dass ein reines Handyverbot ohne pädagogische Begleitung wenig bewirken kann. Es sei entscheidend, dass Schüler lernen, verantwortungsbewusst mit Technik umzugehen. Die Empfehlungen beinhalten die Kombination von Verboten mit Bildungsmaßnahmen zur Förderung der Medienkompetenz. Zudem sollten Smartphones auch als Unterrichtselemente genutzt werden, um die Medienmündigkeit der Schüler zu entwickeln. Experten weisen darauf hin, dass ein striktes Verbot vor allem in den unteren Klassen sinnvoll ist, während ältere Schüler eigenverantwortlich mit Handys umgehen sollten.

In Ländern wie Frankreich, Italien, Großbritannien und den Niederlanden sind bereits Handyverbote in Schulen etabliert. In Deutschland wird nach dem Rückgang der Schülerleistungen bei der PISA-Studie 2022 ebenfalls verstärkt ein Handyverbot gefordert. Die Bundesländer sind für Schulangelegenheiten zuständig und können eigene Regelungen erlassen, müssen jedoch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachten.