In Gütersloh stehen die Schließungen zweier evangelischer Kindertagesstätten bevor. Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde hat entschieden, das evangelische Familienzentrum Comenius sowie das evangelische Familienzentrum Feldstraße bis zum Jahr 2029 zu schließen. Der Beschluss wurde mit einem Verweis auf die finanziellen Schwierigkeiten und die sinkenden Kirchensteuereinnahmen getroffen.
Laut Informationen von NW.de wird während der Umstellung keine Kündigung der Mitarbeiter ausgesprochen. Pfarrer Michael Frentrup hat betont, dass betroffenen Mitarbeitenden in anderen Kitas der Trägergemeinschaft alternative Arbeitsplätze angeboten werden.
Reaktionen und Hintergründe
Das Familienzentrum Feldstraße genießt einen guten Ruf und hat eine lange Warteliste. Die Eltern befürchten, dass die Schließung die Unterstützung benachteiligter und sozial schwacher Familien erheblich gefährden könnte. Es wird zudem auf die entscheidende Rolle der frühkindlichen Bildung und Betreuung in der Innenstadt hingewiesen. Neben den direkten Auswirkungen auf die Einrichtungen selbst führt auch die finanzielle Situation der Kirchengemeinde zu dieser Entscheidung. Laut kirchegt-kitas.de wurde im Jahr 2023 ein Antrag auf eine vollständige Übernahme des Trägeranteils durch die Stadt Gütersloh abgelehnt, wobei bisher lediglich 50 Prozent übernommen wurden.
Die stufenweise Schließung der beiden Kitas soll den Kindern ermöglichen, ihren Besuch bis zum Schulwechsel fortzusetzen. Der Jahresetat für die Einrichtungen beträgt 1.753.064 Euro, wobei lediglich 73.415 Euro aus dem haushalt der evangelischen Kirchengemeinde fließen. Der finanzielle Druck aus dem zurückgehenden Kirchensteuermittel und fehlende Eigenmittel zur Deckung der Kosten stellen massive Herausforderungen für die Kitas dar.
