BöblingenDeutschlandWürzburg

Schreckenszeit im Allgäu: 100.000 Tote beim Bauernkrieg!

Im Rahmen des Deutschen Bauernkrieges zogen die Truppen des „Schwäbischen Bundes“ unter dem Kommando von Georg III. Truchsess von Waldburg, bekannt als der „Bauernjörg“, ab dem 26. April 1525 nordwestlich des Bodensees, um gegen die aufständischen Bauern zu kämpfen. Laut einem Bericht von Schwäbische.de wurden die Bauernhaufen von Böblingen bis Würzburg niedergeschlagen.

Am 12. Mai 1525 kam es in Böblingen zu einer entscheidenden Schlacht, in der die aufständischen Bauern mit rund 12.000 Mann gegen die Truppen des Schwäbischen Bundes antraten. Trotz ihres zahlenmäßigen Übergewichts wurden die Bauern durch Taktiken des Feindes und den Einsatz von Geschützen, darunter vier Falkonettlein, in die Flucht geschlagen. Die Stadt Böblingen wurde besetzt, und die Bauern verloren einen großen Teil ihrer Truppe, während die Verluste auf Seiten des Schwäbischen Bundes als gering eingeschätzt wurden, wie zeitreise-bb.de berichtete.

Folgen des Bauernkriegs

Die Konsequenzen des Konfliktes waren verheerend. Schätzungen zufolge wurden zwischen 100.000 Bauern zwischen Thüringen und dem Bodensee sowie zwischen dem Elsass und dem Salzburger Land getötet. Überlebende Bauern mussten Schäden an Klöstern und Burgen begleichen und bis zu 6 Gulden pro Haus zahlen. Wenn sie nicht in der Lage waren zu zahlen, wurden ihre Häuser geplündert und niedergebrannt.

Die Situation für viele führende Bauern war angespannt, da sie versuchten, in die Schweiz zu fliehen, aber häufig gefasst wurden. Jörg Schmid, gefangen genommen zusammen mit 16 weiteren Flüchtenden, wurde am 5. Dezember 1525 ins Gefängnis auf dem Bregenzer Gebhardsberg verlegt, wo die meisten Gefangenen fliehen konnten, ausgenommen die Anführer Kunz Wirt und Jörg Schmid, die Ende Januar 1526 hingerichtet wurden.

Zusätzlich fand am 25. Juli 1525 in Lindau ein Treueeid von 207 leibeigenen Bauern statt. Ein Jahr später, am 15. Februar 1526, wurde ein evangelischer Gottesdienst gewaltsam beendet, und der Prediger wurde hingerichtet. Im Dezember 1527 gab es Gerüchte über einen geplanten Aufstand im Raum Lindau, die sich jedoch als unbegründet herausstellten.