
Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, beginnt am Mittwoch eine dreitägige Reise nach Lettland. Der Schwerpunkt der Gespräche liegt auf wirtschaftspolitischen Themen, mit dem Ziel, die Wirtschaftskontakte zwischen Deutschland und Lettland auszubauen und die Zusammenarbeit im Ostseeraum zu verstärken. Schwesig wird in Riga unter anderem von dem lettischen Staatspräsidenten Edgars Rinkēvičs und der Regierungschefin Evika Siliņa empfangen. Auch die Vizepräsidentinnen des lettischen Parlaments, Zanda Kalniņa-Lukaševica und Antoņina Ņenaševa, werden an den Treffen teilnehmen.
Die Ministerpräsidentin wird von einer Unternehmensdelegation begleitet, die unter anderem Firmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Ernährungswirtschaft und Technologie umfasst. Zudem sind Vertreter aus der Industrie- und Handelskammer Rostock, der Wissenschaft, der Kommunalpolitik sowie der Bundeswehr Teil der Delegation. Ein geplanter Besuch beim Mobilfunkanbieter LMT gehört ebenfalls zum Programm der Reise. Schwesig hebt die traditionellen engen Bindungen Mecklenburg-Vorpommerns ins Baltikum hervor und betont die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Lettland innerhalb der EU, wie n-tv.de berichtete.
Geopolitische Veränderungen und neue Partnerschaften
Die Reise von Schwesig erfolgt vor dem Hintergrund von Koalitionsverhandlungen zwischen der CDU/CSU und der SPD. In den letzten Jahren hatte Mecklenburg-Vorpommern enge Beziehungen zu Russland, insbesondere durch das umstrittene Projekt Nord Stream 2, das mit russischem Geld finanziert wurde. Diese Beziehungen stießen jedoch auf Widerstand von Anrainerstaaten, die eine Abhängigkeit von Russland befürchteten. Trotz der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 setzte die Landesregierung weiterhin auf den Dialog mit Russland, was Schwesig in der Vergangenheit als wichtig erachtet hat.
In Anbetracht der veränderten geopolitischen Lage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sucht Schwesig nun verstärkt die Nähe zu den baltischen Staaten. In Lettland sind zudem Treffen mit Ministern für Wirtschaft, Energie und Verteidigung geplant, um die digitalen Entwicklungen in der Wirtschaft und Verwaltung des Landes zu erkunden. Diese Dynamiken und die Zielsetzung zu einer engeren Zusammenarbeit mit Lettland wurden auch von nordkurier.de aufgegriffen.