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Streit mit Messer: Polizei muss Alkohol- und Gewaltopfer trennen!

Am Dienstagabend kam es zu einem Zwischenfall in einem Mehrfamilienhaus in der Marienstraße, als ein 44-jähriger Mann über den Notruf meldete, dass ihn seine stark alkoholisierte Mitbewohnerin mit einem Messer bedroht habe. Mehrere Streifenbesatzungen der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt wurden umgehend zum Einsatzort geschickt. Der Mann hatte sich bereits aus der Wohnung geflüchtet und wartete am Hauseingang auf die Polizei. Er berichtete außerdem, dass die Frau ihn auch mit einer Flasche geschlagen habe.

Die 43-jährige Frau befand sich noch in der Wohnung als die Beamten eintrafen und wurde nach kurzer Zeit überzeugt, die Wohnung zu verlassen. Bei ihrer Festnahme war die Frau unbewaffnet und hatte kein Messer bei sich. Der Mitbewohner erlitt durch den Flaschenangriff leichte Verletzungen am Arm. Es wurde festgestellt, dass die Frau unter Alkoholeinfluss stand, ein Drogenvortest konnte jedoch nicht mehr durchgeführt werden. Aufgrund ihres psychischen Ausnahmezustands wurde sie nach den polizeilichen Maßnahmen in eine Fachklinik gebracht. Gegen die Frau wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung ermittelt. Diese Vorfälle werfen Fragen zur Rolle psychischer Erkrankungen bei Gewalttaten auf, wie die NZZ berichtete.

Weitere Vorfälle und Diskussionen über psychische Gesundheit

Während in Herzogenaurach ein 24-jähriger Pkw-Fahrer bei einer Verkehrskontrolle drogentypische Auffälligkeiten zeigte, wurden ihm die Weiterfahrt und der Fahrzeugschlüssel unterbunden. Eine Blutentnahme wurde im Klinikum Fürth durchgeführt und eine Anzeige erstattet. In demselben Ort wurde darüber hinaus am Montagmorgen die linke Fahrzeugseite eines geparkten Pkw (Smart) von einem unbekannten Täter verkratzt; der geschätzte Schaden beläuft sich auf 1.000 Euro. Hinweise zum Täter nimmt die Polizeiinspektion Herzogenaurach unter 09132/78090 entgegen.

Im Kontext dieser Vorfälle diskutiert die Gesellschaft auch die Bedrohung durch psychisch erkrankte Gewalttäter in Deutschland. Vorfälle wie der tödliche Angriff auf einen Weihnachtsmarkt oder ein Messerangriff auf eine Kindergartengruppe verdeutlichen, dass häufig nicht der politische Extremismus, sondern psychische Auffälligkeiten beim Täter eine Rolle spielen. Die Deutsche Innenministerkonferenz beschreibt diese als „Personen mit psychischen Auffälligkeiten“ und fordert eine Verbesserung der Informationsabfrage über psychisch kranke Menschen durch Sicherheitsbehörden. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit betont, dass die meisten psychisch kranken Menschen nicht zu Gewalt neigen, während entsprechende Behandlungen und ein besserer Zugang zu Therapieplätzen gefordert werden.