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In Templin wird über innovative Wohnkonzepte diskutiert, insbesondere über die Möglichkeit der Errichtung von Tiny Houses. Diese kleinen Häuser, deren Fläche zwischen 10 und 45 Quadratmetern variiert, erfreuen sich zunehmend an Beliebtheit in Deutschland, nachdem sie ursprünglich aus den USA importiert wurden. Das Thema wurde von Dr. Annekathrin Möwius (CDU) im Stadtentwicklungsausschuss angestoßen, da in Templin nur wenige Baugebiete für Einfamilienhäuser zur Verfügung stehen.
Ein konkreter Vorschlag sieht die Schaffung einer Siedlung mit 10 bis 15 Tiny Houses vor. Die Idee spricht sowohl junge Menschen als auch Senioren an, die eine Verkleinerung ihres Wohnraums in Betracht ziehen. Sebastian Tattenberg, Wirtschaftsförderer, hebt hervor, dass dieses Konzept vor allem für jüngere Menschen mit begrenztem Budget von Interesse sein könnte. Christoph Mehlberg stellte die Frage, wie der Baurecht für solche Projekte geschaffen werden kann, was von Thekla Seifert bejaht wurde, die bestätigte, dass Tiny Houses in Bebauungsplänen zulässig sind. Der Ausschussvorsitzende Franz-Christoph Michel (CDU) befürwortete die Initiative und regte eine Beschlussvorlage an. Die nächste Diskussion über den Vorschlag wird im Hauptausschuss am 12. Februar um 17 Uhr in der Cafeteria der Grundschule „Johann Wolfgang von Goethe“ stattfinden, wie Uckermark Kurier berichtete.
Neues Wohngebiet in Röddelin
Parallel zu den Diskussionen über Tiny Houses plant die Stadt Templin die Entwicklung eines neuen Wohngebiets am Röddelinsee. Die Stadtverordneten hatten im Dezember 2022 einstimmig die Ausweisung des Gebiets beschlossen. Die vorbereitenden Arbeiten zur Erschließung, einschließlich eines schnellen Internets, haben bereits begonnen. Das Konzept sieht die Schaffung von 30 bis 35 Grundstücken für Einfamilienhäuser vor, um der Nachfrage nach ländlichem Wohnen nachzukommen. Der Bebauungsplan erlaubt sowohl Einzel- als auch Doppelhäuser auf dem ehemaligen LPG-Gelände, wie Nordkurier erläutert.
Die Stadtverordneten erhoffen sich durch dieses Projekt, einen baulichen Missstand durch das derzeit brachliegende Gelände zu beseitigen. Antje Maschmann-Fehrensen, die Investorin, hat die Vermarktung des Geländes an ein Maklerunternehmen übergeben, wobei für Interessenten keine Maklergebühren anfallen. Trotz rund 30 vorliegenden Bewerbungen ist das Bauinteresse aktuell jedoch verhalten, was auf das Gebäudeenergiegesetz, Inflation und gestiegene Baukosten zurückzuführen ist. Banken zeigen ebenfalls Zurückhaltung bei Wohnbauprojekten. Dennoch zeigt sich die Investorin optimistisch, dass sich die Bedingungen für potenzielle Häuslebauer langfristig verbessern werden. Verschiedene Förderprogramme von Bund und Land unterstützen klimafreundlichen Neubau und den Erwerb von Wohneigentum für Familien.