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Die Stadt Erfurt hat eine neue Gleichstellungsbeauftragte: Susette Schubert. Sie tritt ihre Position seit Ende der vergangenen Woche an, nachdem sie zuvor Leiterin des Gleichstellungs- und Familienbüros an der Universität Erfurt war. Schubert ist vorübergehend auf Widerruf bestellt, während noch laufende Verfahren offen sind.
Die Vorgängerin Mary-Ellen Witzmann wurde im November 2023 fristlos entlassen, nachdem sie mutmaßlichen Machtmissbrauch am Theater Erfurt öffentlich gemacht hatte. Die geplante Wiedereinstellung von Witzmann scheiterte am städtischen Personalrat. In der Sache wird im April am Arbeitsgericht Erfurt erneut verhandelt, wie tagesschau.de berichtete.
Untersuchungen im Theater Erfurt
Im Zusammenhang mit dem Theater Erfurt gibt es weiterhin erhebliche Entwicklungen. Aufgrund fehlender Quartalsberichte und eines beträchtlichen Jahresminus beauftragte die Stadt Erfurt Wirtschaftsprüfer mit der Untersuchung vertraglicher und buchhalterischer Belange des Theaters. Auch die Verträge des Theaters sollen unter die Lupe genommen werden. Katrin Brüninghold äußerte Erstaunen über die unterschiedliche Behandlung von Intendant und Gleichstellungsbeauftragter.
Die fristlose Kündigung von Witzmann hat Signalwirkung auf zukünftige Fälle sexueller Belästigung, so die Einschätzung von Stadträtin Tina Morgenroth (Fraktion Mehrwertstadt), die gleichzeitig kritisierte, dass neue Probleme beim Theater ans Licht kommen. Witzmann wird für das Aufdecken von Missständen gelobt, es gibt jedoch auch Vorwürfe gegen sie bezüglich ihres arbeits- und verwaltungsrechtlichen Verhaltens. Juristen sind damit beschäftigt, die Vorwürfe gegen Witzmann zu klären. Der internationale Frauentag wird als Gelegenheit genutzt, um Witzmanns Mut und die Bedeutung ihrer Arbeit zu würdigen, wie mdr.de berichtete.