Quedlinburg, eine Stadt mit historischem Charakter und internationaler Anerkennung, erlangte am 17. Dezember 1994 den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes. Diese Auszeichnung erfolgt aufgrund der besonderen Bedeutung der Stadt in der deutschen Geschichte sowie ihrer hochwertigen mittelalterlichen Baukunst. Quedlinburg wird als Gesamtkunstwerk betrachtet, das durch etwa 2.100 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten geprägt ist.
Das Unesco-Welterbe umfasst bedeutende Orte wie den Stiftsberg mit der Stiftskirche St. Servatii und Schloss, das Westendorf, die Altstadt, die Neustadt, den Münzenberg sowie St. Wiperti. Das gesamte Welterbegebiet erstreckt sich über mehr als 80 Hektar und spiegelt die reiche Geschichte und die sorgfältige Stadtplanung wider.
Erhalt und Sanierung historischer Bausubstanz
Seit der Anerkennung als Welterbe hat Quedlinburg bedeutende Fortschritte bei der Sanierung seiner historischen Bausubstanz gemacht. Etwa 75 Prozent der historischen Gebäude wurden seit 1994 instand gesetzt. Bürger und Stadtverwaltung haben gemeinsam zahlreiche Sanierungsprojekte durchgeführt, um das Erbe der Stadt zu bewahren. Der historische Stadtgrundriss wurde durch qualitativ hochwertige Neubauten weitgehend wiederhergestellt.
Katrin Kaltschmidt, die seit 2012 als offizielle Welterbekoordinatorin der Stadt tätig ist, hat maßgeblich zur Erstellung und Umsetzung des Welterbemanagementplans beigetragen, der seit 2012 die Handlungsgrundlage für die Stadt Quedlinburg bildet. Kaltschmidt, die in Jena geboren wurde und im Bereich Landwirtschaft studiert hat, hängte ihrer Karriere in der Stadtplanung und Stadtsanierung an, nachdem sie 1991 in Quedlinburg begonnen hatte. Der Managementplan für das Welterbe wurde im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2010 entwickelt.
Das Welterbe Quedlinburg ist nicht nur ein bedeutendes Flächendenkmal Deutschlands, sondern auch ein Anziehungspunkt für Besucher, die die kulturellen Veranstaltungen, wie den Tag des offenen Denkmals und den UNESCO-Welterbetag, erleben möchten. Die Organisation der Welterbestädte (OWHC), gegründet im Jahr 1993, unterstützt Quedlinburg und andere Mitgliedsstädte weltweit in ihren Bemühungen um Erhalt und Vermarktung des Weltkulturerbes. Außerdem ist die Deutsche UNESCO-Kommission als Mittlerorganisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation in Deutschland tätig.
