
Unikult, eine Konzertinitiative des Asta an der Universität des Saarlandes, prägte von 1976 bis 1990 die Musikszene in Südwestdeutschland. In dieser Zeit veranstaltete die Initiative Konzerte mit internationalen Stars wie Roger Chapman, Level 42 und R.E.M. sowie nationalen Künstlern wie Bap und Ton Steine Scherben. Der Name „Unikult“ stammt von Unifilm, dem Filmreferat des Asta.
Die Initiative wurde von einem Kulturreferenten und einem Team von Helfern getragen, die keine Gewinne erzielen wollten. Es gibt umfangreiche Dokumentationen in Form von Konzertmitschnitten, Fotos, Plakaten, Flugblättern und Eintrittskarten, die die Geschichte von Unikult festhalten. Eine Ausstellung mit Plakaten wird am 6. März eröffnet, die bereits zweite Ausstellung zu diesem Thema nach der ersten im Januar. Sie zeigt Erinnerungen von ehemaligen Unikultern und Besuchern und ergänzt die Veröffentlichung des Buches „Unikult proudly presents: Saarländische Popgeschichte(n)“, das persönliche Erlebnisse, Konzertfotos und Abrechnungen umfasst.
Die besten Jahre und das Ende von Unikult
Die besten Jahre von Unikult liegen in der ersten Hälfte der 80er Jahre. Jürgen Thomas übernahm 1979 die Leitung und sah sich mit einem sich wandelnden Zeitgeist im Asta konfrontiert. Die neue Asta-Politik wollte keine konsumorientierten Veranstaltungen mehr durchführen, was zu einem Rückgang der Besucherzahlen führte. Zudem zeigten Plattenfirmen weniger Interesse an Konzerttourneen in mittelgroßen Hallen. Letztlich endete Unikult aufgrund finanzieller Defizite und einer gewissen Unlust im Team. Die letzte Veranstaltung fand am 21. April 1990 statt.
Ein Forschungs- und Erinnerungsprojekt wird von PopRat Saarland e.V., UNIKULT und der Union Stiftung betrieben, um die Geschichte dieser bedeutenden Initiative zu dokumentieren. In Kooperation mit dem Historischen Museum Saar, dem Saarländischen Landesarchiv und anderen Partnern soll das Erbe von Unikult gewürdigt werden. Dabei wird die Ausstellung digitalisiert und ins Historische Museum Saar überführt. Diese Ausstellung zeigt Original-Konzertplakate und andere Materialien und ist Teil der Projektreihe „KulturKraftwerk“, gefördert von der Landeshauptstadt Saarbrücken sowie dem Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes. Die begleitende Ausstellung im Garelly-Haus, Saarbrücken, fand bereits vom 11. Januar bis 2. Februar 2025 statt, und die Vernissage war am 10. Januar 2025 um 18:30 Uhr.
Insgesamt stellt Unikult ein wichtiges Kapitel in der Kultur- und Musikgeschichte des Saarlandes dar, das viele Erinnerungen weckt und weiterhin als Inspirationsquelle dient. Laut [PopRat Saarland](https://www.poprat-saarland.de/unikult/) ist es das Ziel des Projekts, den Einfluss und die Geschichte von Unikult nachhaltig zu dokumentieren und der Öffentlichkeit nahezubringen. Angaben über die geplante Ausstellung in der VHS Saarbrücken, die vom 6. März bis 25. April stattfinden soll, werden ebenso erwartet.