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In einem tragischen Unglücksfall in Schwäbisch Gmünd ist ein 39-jähriger Vater wegen fahrlässiger Verbrühung seines drei Monate alten Sohnes vor das Jugendschutzgericht gestellt worden. Der Angeklagte B. musste sich wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der Junge befand sich nach dem Vorfall in Lebensgefahr und benötigte vier Operationen aufgrund schwerer Verbrühungen.
Der Vorfall ereignete sich, als der Junge im August 2024 im Stauferklinikum behandelt wurde und anschließend ins Stuttgarter Kinderklinikum verlegt werden musste. Die Verbrühungen erstreckten sich vom Gesäß bis zur Schulter, wodurch eine intravenöse Ernährung notwendig war, um Infektionen zu vermeiden. Der Junge verbrachte 12 Tage im Krankenhaus, in denen er behandelt wurde, und erleidet keine bleibenden Folgeschäden, abgesehen von optischen Beeinträchtigungen.
Gerichtsurteil und Aussagen des Angeklagten
In der Gerichtsverhandlung schilderte der Angeklagte erstmals seine Sicht der Dinge und wies darauf hin, dass ihm ein Temperaturproblem der Dusche bekannt gewesen sei. Seine Partnerin hatte zu Beginn an eine allergische Reaktion gedacht und erfuhr erst später von der Gefährlichkeit der Duschtemperatur. Der Verteidiger plädierte darauf, von einer Strafe abzusehen, jedoch verhängte das Gericht eine Geldstrafe in Höhe von 4.200 Euro.
Die Richterin stellte fest, dass es sich um Fahrlässigkeit und nicht um Vorsatz handele. B. hätte die Wassertemperatur während des Duschens überprüfen müssen. Das Urteil wurde sofort rechtskräftig und sowohl vom Angeklagten als auch von der Staatsanwältin im Gerichtssaal akzeptiert.