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Wahlchaos in Würzburg: Gemeinden stemmen rekordverdächtige Briefwahl!

Die bevorstehende Bundestagswahl am 23. Februar hat in den Gemeinden im Landkreis Würzburg die Nachfrage nach Briefwahl stark ansteigen lassen. In Höchberg wurden bereits 4000 Anträge zur Briefwahl bei 7300 Wahlberechtigten registriert, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2021 darstellt. Es wird mit 500 bis 700 Urnenwählern in der Gemeinde gerechnet.

Die Organisation der Wahl stellt die Verantwortlichen vor große Herausforderungen, insbesondere aufgrund des vorzeitigen Aus der Ampelkoalition. Der kurzfristige Bedarf an Wahlhelfern und die schnelle Einrichtung von Wahllokalen sind dabei entscheidend. Wahlbenachrichtigungen mussten innerhalb weniger Wochen erstellt und versendet werden. Die Stimmzettel wurden am 30. Januar festgelegt und am 7. Februar an die Gemeinden verschickt. Schwierigkeiten traten bei der Abholung von Briefwahlunterlagen vor dem 7. Februar auf, während Briefwahlunterlagen ins Ausland per Kurierdienst verschickt wurden, was weitere Probleme bei Übersee verursachte.

Beliebtheit und Trends der Briefwahl

In Veitshöchheim werden 3900 Briefwahlunterlagen bei 7500 Wahlberechtigten erwartet, was auf die hohe Beliebtheit der Briefwahl hindeutet. Die Stimmzettel dort wurden ebenfalls am 7. Februar bearbeitet und ins Ausland verschickt. In dieser Gemeinde sind 90 Wahlhelfer im Einsatz, um die Wahl vorzubereiten. Aub verzeichnet 1390 Briefwahlanträge, wobei 1110 bereits eingegangen sind und es keine Zustellprobleme gab. In Kürnach wurden 2211 Briefwahlanträge bei 3750 Wahlberechtigten gezählt, was einem Anstieg von 10 % im Vergleich zu vorherigen Wahlen entspricht. In Ochsenfurt hingegen sind 4000 bearbeitete Briefwahlanträge bei 8300 Wahlberechtigten registriert, was im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 einen Rückgang darstellt. Es ist zu beachten, dass die Briefwahlunterlagen bis Sonntag um 18 Uhr in den entsprechenden Briefwahl-Postkästen eingeworfen werden müssen.

Um die Wahl zu organisieren, wird in Deutschland ein dezentrales Wahlorganisation-System genutzt. Die Bundeswahlleiterin steht an der Spitze und koordiniert die Abstimmungen mit den Landeswahlleitungen sowie die Prüfung und Veröffentlichung der Wahlergebnisse, wie die bpb berichtet. In jedem Bundesland kümmern sich die Landeswahlleiter um die Durchführung der Wahl, während die Kreiswahlausschüsse und Wahlvorstände die Organisation vor Ort übernehmen. Ein Wahlvorstand besteht aus mindestens fünf, maximal neun Personen, abhängig vom Wahlbezirk. Die Kommunen beauftragen Druckereien mit der Herstellung der Wahlunterlagen, die rechtzeitig zugestellt werden müssen, was insbesondere bei vorzeitigen Neuwahlen eine Herausforderung darstellt.

Die Einschränkungen in der Briefwahlphase haben dazu geführt, dass sich diese von sechs auf etwa zwei Wochen verkürzt hat. Wahlhelfer sind unerlässlich, wobei über 600.000 Menschen in 100.000 Wahlbezirken benötigt werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Am Wahltag selbst findet die Stimmabgabe zwischen 8 und 18 Uhr statt, gefolgt von einer öffentlichen Auszählung der Stimmen. Die Ergebnisse werden an die zuständigen Behörden gemeldet und in einer Wahlniederschrift dokumentiert, die von den Wahlhelfern unterschrieben wird.