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Die kommende Bundestagswahl am 23. Februar 2025 rückt näher und die politischen Parteien mobilisieren ihre Wahlkampagnen, um die Wähler zu gewinnen. Themen wie Migration, Klimaschutz und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind zentral in den Diskussionen. In einer Umfrage in den Städten Mellrichstadt und Bad Neustadt äußerten die Passanten ihre Anliegen und Kritik am bisherigen Wahlkampf.
Marion Rude, 49 Jahre alt und aus Mellrichstadt, wünscht sich eine stärkere Bürgernähe im Wahlkampf und kritisiert, dass viele Themen an der Lebensrealität der Menschen vorbeigehen. Sie betont die Bedeutung der Einhaltung von Wahlversprechen. Ihr Mitbürger, der 68-jährige Franz Kirchner aus Burkardroth, hebt hervor, dass das Thema Besteuerung zu kurz kommt. Er ist der Meinung, dass das kleine Volk belastet wird, während Millionäre und Milliardäre nicht ausreichend thematisiert werden. Zudem fordert er mehr Beachtung für Elektromobilität und sieht Diskussionen über Kernkraftwerke als irrelevant an, da genügend Sonnenenergie vorhanden sei.
Vertreter der Wählerschaft äußern sich
Die 74-jährige Siglinde Ritter aus Bad Neustadt ist erleichtert, wenn der Wahlkampf vorbei ist. Sie kritisiert die Unterrepräsentation des Themas Wirtschaft und äußert Besorgnis über den Stellenabbau in der Region. Sie fordert mehr politische Maßnahmen zur Wirtschaftsförderung. Andreas Firsching, 37 Jahre alt und ebenfalls aus Mellrichstadt, merkt an, dass der Wahlkampf nur teilweise bei der Wahlentscheidung hilft. Er wünscht sich einen gemeinsamen Diskurs aller Parteien und bemängelt, dass die gleichen Themen behandelt werden, während neue Ideen fehlen. Themen wie Migration, Steuersenkungen und Geldflüsse ins Ausland wurden seiner Meinung nach unzureichend behandelt.
Insgesamt treten zur Bundestagswahl 2025 29 Parteien an, während viele Wähler noch unentschlossen sind und kurzfristige Entscheidungen erwarten. Die Wahlprogramme der Parteien unterscheiden sich erheblich in der Länge: Das Programm des Bündnisses Sahra Wagenknecht umfasst 45 Seiten, während die AfD mit 177 Seiten das umfangreichste Programm vorlegt. Anlässlich der Analyse der Wahlprogramme wurden sieben Schwerpunkte identifiziert, darunter Familienpolitik, Wirtschaftspolitik und Migration. Zu den acht im Bundestag vertretenen Parteien zählen unter anderem die SPD, die CDU/CSU und die Grünen.
Eine Entscheidungshilfe für die Wähler ist der Wahl-O-Mat, der 2021 21,3 Millionen Mal genutzt wurde. Zudem treten 21 Kleinparteien in mindestens einem Bundesland an, während acht Kleinparteien nur in einem Bundesland vertreten sind. Hierzu gehören unter anderem der Südschleswigsche Wählerverband und die Bayernpartei.