
Die Bundesregierung hat in einer aktuellen Mitteilung ihre Konjunkturprognose für Deutschland auf null Prozent gesenkt. Dies bedeutet eine erwartete Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das Jahr 2023. Im Januar 2023 lag die Prognose noch bei einem Plus von 0,3 Prozent. Wirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete die aktuelle wirtschaftliche Lage als „schwierig“ und machte die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump mitverantwortlich für die Stagnation, die die deutsche Wirtschaft erfährt.
Der Rückgang in der Auslandsnachfrage belastet die Wirtschaft zusätzlich. Eine vorherige Prognose für ein BIP-Wachstum von 1,1 Prozent für 2025 wurde ebenfalls nach unten korrigiert. Für das Jahr 2024 wird nun ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet. Diese Entwicklung zeigt, dass die deutsche Wirtschaft nach zwei Jahren mit Rezessionen nach wie vor in einer Krise steckt.
Geplante Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft
Die neue Bundesregierung hat bereits Schritte zur Ankurbelung der Wirtschaft angekündigt. Unter den geplanten Maßnahmen sind unter anderem bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen, eine Senkung der Energiekosten sowie eine Flexibilisierung des Arbeitsrechts. Zudem wird der Abbau von Bürokratie und eine Senkung der Unternehmenssteuern angestrebt. Auch Investitionen in die Infrastruktur, unter anderem in die Sanierung von Schulen, Brücken, Straßen und Schienen, sind Teil der Strategie. Ziel ist es, das Potenzialwachstum auf über 1 Prozent zu erhöhen.
Im Hinblick auf die Inflationsrate wird ein Rückgang von 2,2 Prozent im Jahr 2022 auf 2,0 Prozent in 2023 sowie auf 1,9 Prozent in 2026 prognostiziert. Gleichzeitig wird für den Arbeitsmarkt ein Rückgang der Beschäftigung und ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahr 2023 erwartet. Zuletzt sank die Zahl der Arbeitslosen im März 2023 nur geringfügig um 22.000 auf 2,967 Millionen, was den schwächsten Rückgang seit 2009 darstellt, wie [Welt.de](https://www.welt.de/wirtschaft/article256000500/Stagnation-Bundesregierung-senkt-Konjunkturprognose-auf-null.html) berichtete.
In den USA mehren sich indessen die Ängste vor einer Rezession. Donald Trump hatte im Oktober 2024 noch einen wirtschaftlichen Boom versprochen, doch mittlerweile warnen Ökonomen vor einem möglichen Negativwachstum. Trump selbst hat mittlerweile eine Rezession nicht mehr ausgeschlossen. Laut dem Prognosemodell der FED Atlanta wird für das erste Quartal ein jährlicher Rückgang des BIP von 2,8 Prozent erwartet. Im Februar 2025 wurden in den USA lediglich 151.000 neue Stellen geschaffen, was einen Rückgang im Vergleich zu den 323.000 im Dezember 2024 darstellt. Die Arbeitslosenquote stieg in diesem Zeitraum leicht auf 4,1 Prozent.
Die geplanten Entlassungen stiegen dramatisch auf 172.017 im Februar 2025, was einen Anstieg von 245 Prozent im Vergleich zum Vormonat bedeutet. Diese hohen Entlassungszahlen können teilweise auf Kürzungen der Effizienzbehörde Doge unter Elon Musk zurückgeführt werden. Zudem belastet eine geplante Reihe von Sparmaßnahmen der Trump-Regierung den Arbeitsmarkt weiter. [Tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/konjunktur-trump-zoelle-100.html) berichtete, dass das Verbrauchervertrauen auf den tiefsten Stand seit Juni 2024 gefallen ist. Private Konsumausgaben stellen über zwei Drittel der US-Wirtschaft dar, sodass die Unsicherheit durch Trumps Wirtschaftspolitik sich auch auf Unternehmens- und Investorenentscheidungen auswirkt.