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Frankreich kämpft um die Dorfkneipen: Neues Gesetz für die soziale Mitte!

Frankreich hat kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das den Erhalt von Dorfkneipen fördern soll. Die Nationalversammlung stimmte in der Nacht zu Dienstag für diesen Gesetzesentwurf, der vor allem die Bürokratie verringern soll, um die Eröffnung neuer Kneipen in Dörfern ohne bestehende Kneipe zu erleichtern. In vielen französischen Dörfern nehmen die Kneipen, landläufig als „Café“ bekannt, eine zentrale Rolle ein; allerdings gibt es in über zwei Dritteln der Kommunen keine solche Einrichtung mehr.

Der Abgeordnete Guillaume Kasbarian, der den Gesetzesvorschlag unterstützt, hebt die soziale Bedeutung dieser Cafés hervor und betont die Notwendigkeit eines Zugangs für alle Franzosen. Dabei gilt die Ausnahmeregelung nur für Orten mit weniger als 3.500 Einwohnern. Kritiker des Gesetzes weisen jedoch darauf hin, dass die Lizenz für ein Café gleichzeitig eine Genehmigung für den Ausschank alkoholischer Getränke beinhaltet, was Bedenken hinsichtlich der Gesundheit aufwirft. Der grüne Abgeordnete Hendrik Davi hat hierbei die gesundheitlichen Risiken des Alkoholkonsums angeführt.

Gesetzliches Umfeld und Vorgeschichte

In Frankreich gibt es insgesamt 35.000 Kommunen, von denen 31.000 weniger als 3.500 Einwohner haben. Die erlassene Ausnahmeregelung wurde bereits 2019 testweise eingeführt und ist seitdem auf Orte ohne bestehende Dorfkneipe beschränkt. Laut den bestehenden Regularien können neue Cafés normalerweise nur eröffnet werden, wenn die Lizenz eines geschlossenen Cafés übernommen wird. Mit der neuen Gesetzgebung erhoffen sich die Befürworter eine Regelung, die langfristig zum Erhalt der dörflichen Kultur beiträgt.

Wie der Tagesspiegel berichtet, wird die Bedeutung von Cafés als Orte sozialer Begegnung in der Debatte um das Gesetz hervorgehoben, während die Nationalversammlung bereits seit Montag über die Vorschläge diskutiert. Die Maßnahmen sollen dazu beitragen, die sozialen Strukturen in ländlichen Regionen Frankreichs zu unterstützen und gleichzeitig die Gastronomie zu beleben.