
Vaping, oft als weniger schädliche Alternative zum Zigarettenrauchen angesehen, birgt dennoch erhebliche gesundheitliche Risiken. Laut einem Bericht von Chip.de ergeben sich durch das Inhalieren von E-Zigarettendampf mögliche Atemwegsbeschwerden, wie Husten, Keuchen und Kurzatmigkeit. In schwereren Fällen können diese Beschwerden zu schweren Lungenschäden führen, die als „vaping-associated lung injuries“ (VALI) bekannt sind. VALI wurde erstmals 2019 in den USA registriert, und mehrere Todesfälle wurden auf verunreinigtes E-Zigaretten-Liquid zurückgeführt.
Zusätzlich erhöhen Studien das Bewusstsein für die Gefahren des Vaping, da sie zeigen, dass es den Blutdruck und die Herzfrequenz in die Höhe treiben kann und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert. Aromastoffe in E-Liquids, die beim Verdampfen toxische Substanzen freisetzen können, sind ebenfalls gesundheitsschädlich. Ein Beispiel hierfür ist Diacetyl, das die gefährliche Erkrankung „Popcorn-Lunge“ verursachen kann. Besonders besorgniserregend ist die schnelle Nikotinzufuhr durch Dampfen, die das Suchtpotenzial, insbesondere bei Jugendlichen, erhöht. Dadurch kann die Nutzung von E-Zigaretten bei Jugendlichen das Risiko für späteren Tabakkonsum verstärken.
Schwere Lungenschäden und EVALI
Ein weiterer Bericht von Harvard Health befasst sich mit der Erkrankung EVALI (e-cigarette or vaping product use associated lung injury), die seit dem Sommer 2019 weltweit zu schweren Erkrankungen und Todesfällen geführt hat. Bis Mitte Februar 2020 meldete die CDC über 2.800 Fälle von Lungenschäden, die eine Hospitalisierung erforderlich machten, sowie 68 Todesfälle im Zusammenhang mit Dampfen. EVALI ist eine entzündliche Reaktion, die durch eingeatmete Substanzen hervorgerufen wird, und kann sich in verschiedenen Formen wie Pneumonie oder fibrinöser Pneumonitis zeigen.
Die Diagnose von EVALI stellt eine Herausforderung dar, da kein einfacher Labortest verfügbar ist. Ärzte stützen sich auf Symptome, die Nutzung von Dampferzeugnissen und Lungenscans. Vitamin E-Acetat, ein Verdicker, ist stark mit EVALI assoziiert und häufig in gefälschten Produkten zu finden. Darüber hinaus können chemische Komponenten wie Triglyceride und Pflanzenöle in Bronchoskopieproben von EVALI-Patienten nachgewiesen werden.
In Reaktion auf die steigenden Gesundheitsrisiken empfehlen die CDC und FDA, E-Zigaretten oder Dampferzeugnisse mit THC, insbesondere aus illegalen Quellen, zu vermeiden. In Massachusetts wird ab Juni 2020 der Verkauf aller aromatisierten Tabakprodukte verboten, und der US-Kongress hat ein Gesetz verabschiedet, das den Verkauf von Tabak und E-Zigaretten an Personen unter 21 Jahren untersagt.