
Allaeddin, ein unauffälliger Essenszusteller, wurde über Nacht zum „Helden von Villach“. Was war passiert? An einem scheinbar gewöhnlichen Samstag in Villach geschah etwas Schreckliches: Ein 23-jähriger Syrer, augenscheinlich von radikaler Ideologie getrieben, begann wahllos auf Passanten einzustechen. Dabei kam ein 14-jähriger Schüler ums Leben, und fünf weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. In diesem Chaos war es Allaeddin, der blitzschnell handelte und den Angreifer mit seinem Auto rammte. So konnte der bewaffnete Angreifer schließlich von der Polizei überwältigt werden.
Nach diesem heldenhaften Einsatz wurde Allaeddin von der Öffentlichkeit gefeiert. Doch der Ruhm ist bittersüß. Wie Heute berichtet, hat sich Alladinns Leben drastisch verändert: Drohungen von Islamisten lassen den 42-jährigen und seine Familie in Angst leben. Nachrichten über Facebook mit Botschaften wie „Du bist der Nächste“ wurden zur erschreckenden Realität. Einem Bericht zufolge maskierte sich sogar jemand als dankbarer Unterstützer, nur um dann in arabischer Sprache Drohungen auszusprechen.
Ruhm als Belastung
Der Held von Villach steht nun im Rampenlicht, doch dieser Ruhm lastet schwer auf seinen Schultern. Allaeddins Freund berichtete, dass die Drohungen äußerst ernst zu nehmen sind, insbesondere da die engen Verbindungen in der syrischen Community in Kärnten seine Anonymität erschweren. Polizeikräfte haben reagiert und bewachen nun seinen Wohnort, während Allaeddin versucht, ein neues Zuhause zu finden und seine Familie in Sicherheit zu bringen.
Angst und Bedrohung
Die emotionale Belastung ist immens. Allaeddin meidet das öffentliche Leben, geht nicht mehr zur Arbeit und auch seine Familie traut sich nicht mehr aus der Wohnung. Telefonisch ist er nicht mehr erreichbar. Die psychische Belastung ist so groß, dass er auf professionelle Unterstützung angewiesen ist. All das hat dazu geführt, dass er nur eines wünscht: von der Öffentlichkeit vergessen zu werden.
In der Zwischenzeit haben sich Freunde und die Polizei eingeschaltet, um die erhaltenen Drohungen zu melden und seine Sicherheit zu gewährleisten. Der dramatische Wandel in Allaeddins Leben zeigt, dass Heldentaten nicht immer mit Heldengeschichten enden, sondern auch schmerzhafte Konsequenzen haben können. Sein unmittelbarer Freund, ebenfalls ein Syrer, betont die Gefährlichkeit der radikalen Gruppen in ihrer alten Heimat und erkennt deren Einfluss auch hier, in Kärnten.
Einblick ins syrische Netzwerk
Ein weiteres beunruhigendes Detail kommt ans Licht, wie Standard berichtet. Der Attentäter, der Allaeddins Eingreifen notwendig machte, war in der syrischen Community durchaus bekannt. Und doch hätte keiner erwartet, dass sich der junge Mann in einen radikalen Islamisten verwandeln würde. Dieses Netzwerk stellt jedoch eine beträchtliche Gefahr für Allaeddin dar, da es nahezu unmöglich ist, in einer solch vernetzten Gemeinschaft Anonymität zu bewahren.
Allaeddins Geschichte ist eine tragische Mahnung daran, dass Heldenmut oft einen hohen Preis fordert. Während er von manchen als mutiger Retter gefeiert wird, kämpft er jetzt mit den Schattenseiten seiner Tat und der einschüchternden Realität der Bedrohungen, die auf seinen Ruf und sein Leben wirken. In Kärnten weht ein Hauch von Tragik durch die beschauliche Stadt Villach, wo ein Mann, der das Richtige tat, nun für seinen Mut einen persönlichen Kampf auszutragen hat.