Magic Leap: Vom Hype zur Ernüchterung – Die AR-Träume zerplatzen!

Magic Leap: Vom Hype zur Ernüchterung – Die AR-Träume zerplatzen!

Südflorida, USA - Die Welt der Augmented Reality (AR) ist so schnelllebig wie selten zuvor. Die Geschichte von Magic Leap, einem der am meisten gehypten Unternehmen im Bereich AR, zeigt jedoch, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt. Gegründet 2010 von Rony Abovitz in Südflorida, hatte die Firma das ehrgeizige Ziel, eine AR-Brille mit Lichtfeld-Technologie zu entwickeln, die digitale und physische Welten nahtlos miteinander verbinden sollte. Abovitz, der zuvor im Medizintechniksektor mit Mako Surgical erfolgreich war, schaffte es, mehr als 500 Millionen US-Dollar an Risikokapital zu sammeln, mit namhaften Investoren wie Google, Qualcomm und Andreessen Horowitz.

Von 2011 bis 2014 arbeitete Magic Leap hinter verschlossenen Türen, ohne viel über die Technologie preiszugeben. Der Hype stieg, als das Unternehmen mehrere Partnerschaften mit Größen wie Disney, Lucasfilm und Warner Bros. einging. Dies führte letztendlich zu einer Gesamtinvestitionssumme von 1,39 Milliarden US-Dollar bis Februar 2016, wobei allein Alibaba 793 Millionen US-Dollar investierte. Doch trotz dieser massiven Unterstützung blieb ein marktfähiges Produkt aus.

Vom Hype zur Ernüchterung

Im Winter 2017 präsentierte das Unternehmen das erste Headset, „Lightwear“, und das zugehörige Rechenmodul, „Lightpack“. Schließlich wurde 2018 die „Magic Leap One“ veröffentlicht. Mit einem Preis von 2.300 US-Dollar war das Produkt jedoch teuer und ziemlich klobig. Die angekündigte Lichtfeld-Technologie fand sich im finalen Produkt nicht wieder; stattdessen wurde ein konventionelles Wellenleiterdisplay verwendet. Die Verkaufszahlen blieben hinter den Erwartungen zurück, und nur wenige Tausend Geräte konnten verkauft werden.

Interne Probleme trugen zur Abwärtsspirale bei. Eine chaotische Führungskultur und Entscheidungen von Abovitz, die oft nicht auf technischer Expertise basierten, führten zu einer Klage wegen geschlechtsspezifischer Diskriminierung und weiteren Kritikpunkten an der Unternehmenskultur. Im Frühjahr 2020 stand Magic Leap vor dem Bankrott und entließ 600 Mitarbeiter. Abovitz trat im Mai 2020 als CEO zurück und Peggy Johnson übernahm die Führung.

Ein neues Investment von 350 Millionen US-Dollar sicherte zwar das Überleben des Unternehmens, aber die Erfolgsgeschichte war noch lange nicht in Sicht. 2022 wurde die „Magic Leap 2“ vorgestellt, die auf die Bereiche Industrie, Gesundheitswesen und Verteidigung ausgerichtet war. Dieses Modell war technischer fortschrittlicher, leichter und ausdauernder als das Vorgängermodell, jedoch blieb der anfängliche Aufschwung durch Stellenstreichungen und Enttäuschungen geprägt.

Blick in die Zukunft

Die Technologie von Magic Leap bleibt weiterhin spannend und in Bewegung. Rony Abovitz hat kürzlich angekündigt, dass die Markteinführung eines Flagship-Produkts „nicht weit entfernt“ sei. Allerdings hat das Unternehmen bis heute kein offizielles Launch-Datum bekannt gegeben. Darüber hinaus hat die US-Patent- und Markenbehörde ein Patent für das ornamentale Design einer neuen VR-Brille genehmigt, was die zukünftigen Ambitionen des Unternehmens aufzeigt. Die technischen Innovationen, wie die ultradünnen optischen Metastrukturen, könnten das Design und die Funktionalität künftiger AR-Produkte erheblich beeinflussen.

Ein weiterer spannender Akteur im Bereich AR ist das Schweizer Startup Creal, das kürzlich 8,9 Millionen US-Dollar an Finanzierung erhalten hat. Mit seiner patentierten Lichtfeld-Mikrodisplay-Technologie bietet Creal beeindruckende Möglichkeiten für lebensechte Bilder in der Augmented Reality. CEO Tomas Sluka betont, wie wichtig es ist, AR-Brillen gesund, bequem und natürlich nutzbar zu machen. Dies könnte der Schlüssel sein, um AR wirklich massentauglich zu machen.

Magic Leap steht somit beispielhaft für die Herausforderungen, die mit dem Hype um neue Technologien verbunden sind. Auch wenn das Unternehmen noch viele Fragen offenlässt, bleibt es ein faszinierendes Thema im rasanten Wandel der Technologie.

Für alle, die tiefer in die Materie eintauchen möchten, gibt es zahlreiche weitere Informationen in den jeweiligen Artikeln: Heise berichtet über die Herausforderungen von Magic Leap, Magic Leap zeigt Ambitionen durch neue Patente und Forschungsarbeiten und Inside-IT beleuchtet das Startup Creal und dessen Fortschritte in der Lichtfeldtechnologie.

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OrtSüdflorida, USA
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