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Im Landkreis Göttingen wurde die Renaturierung der Rhumeaue bei Katlenburg-Lindau erfolgreich abgeschlossen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gab bekannt, dass in einem rund 1.000 Meter langen Abschnitt des strukturschwachen Flusses und der angrenzenden Aue umfassende Maßnahmen zur naturnäheren Gestaltung durchgeführt wurden. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Lebensraum für verschiedene Arten, insbesondere für den streng geschützten Kammmolch, zu erhalten und zu fördern, wie NDR berichtete.
Die Wiederanbindung des Altarms der Rhume erfolgt über eine Furt und ein neues Rohrsystem. Im Rahmen des Projekts wurden neue Biotope in Form von Stillgewässern geschaffen, die gezielt dem Lebensraum des Kammmolchs zugutekommen. Die angestrebte naturnahe Gestaltung umfasst auch die Einheitlichkeit des Flussverlaufs, der im 20. Jahrhundert durch menschliches Handeln begradigt und eingetieft wurde. Diese Eingriffe führten dazu, dass die Aue heute deutlich höher liegt und als stark verändertes Gewässer bewertet wird. Darüber hinaus wurde ein neuer Auwald angelegt, der stark von Überschwemmungen und wechselnden Grundwasserspiegeln beeinflusst wird.
Hintergrund und Bedeutung der Renaturierung
Die Renaturierung ist Teil eines umfassenderen Projekts, das unter Berücksichtigung der Bestimmungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) durchgeführt wurde. Diese Richtlinie fordert die Aufwertung von Grund- und Oberflächengewässern, um einen guten ökologischen Zustand zu erreichen. Der Fluss Rhume wird als „Gewässer II. Ordnung“ eingestuft und gilt somit als Prioritätsgewässer. Kathrin Moggert von der NLWKN-Betriebsstelle Süd in Göttingen war für die Planung und Umsetzung des Projekts verantwortlich, welches die Lebensbedingungen für den Kammmolch deutlich verbessern soll, wie euwid-wasser berichtete.
Ein schwerwiegendes Ereignis, das die Notwendigkeit der Maßnahmen unterstrich, war der Dammbruch an der Rhume während der Weihnachtszeit 2024. Durch diesen Vorfall wurden Gasrohre freigelegt und unterspült, was die Dringlichkeit der Renaturierungsarbeiten verdeutlichte. Das abgeschlossene Projekt wird nun als wesentlicher Schritt zur Verbesserung der ökologischen Verhältnisse angesehen.