Rheinland-PfalzWirtschaft

Jobcoaches24+: Hoffnung auf neue Jobs mit regionaler Unterstützung!

Ein akuter Arbeits- und Fachkräftemangel in zahlreichen Wirtschaftsbereichen fördert die Entwicklung neuer Projekte zur Integration von Jobsuchenden in den Arbeitsmarkt. Das Projekt Jobcoach24+, das im Mai 2024 ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, Bürgergeldempfangende beim Einstieg in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu unterstützen. Arbeitsuchende erhalten individuelle, ganzheitliche Hilfe, die unter anderem die Unterstützung bei Bewerbungen, die Suche nach Jobs oder Praktikumsplätzen sowie die Begleitung zu Probearbeiten umfasst.

Das Projekt sieht zudem Unterstützung bei der Wohnungs- oder Kita-Platzsuche vor. Ein konkretes Beispiel ist Mazgin Ozman aus Syrien, der durch die Hilfe von Dr. Hanan Hashem einen Praktikumsplatz im Rettungsdienst ergatterte. Jobcoach24+ ist eines von 23 regionalen Projekten in Rheinland-Pfalz und wird durch das Land sowie lokale Jobcenter finanziert, um Arbeitssuchende mit Unternehmen zusammenzubringen und offene Stellen zu besetzen, wie SGB2.info berichtete.

Neuerungen durch das Bürgergeld

Ein weiterer Kontext, der die derzeitigen Entwicklungen beeinflusst, ist die Einführung des Bürgergelds am 1. Januar 2023, welches Hartz IV ersetzt hat. Diese Reform brachte zahlreiche Änderungen mit sich, darunter die Erhöhung der Grundsicherung sowie eine Karenzzeit für Vermögen und Wohnkosten, während Sanktionen abgemildert wurden. Befürworter hoffen, dass sich die Reform positiv auf die Vermittlungsquoten in dauerhafte Jobs auswirkt, während Kritiker ein Fehlen von Anreizen zur Arbeitsaufnahme bemängeln, wie Tagesschau festhielt.

Obwohl ein Anstieg der erwerbsfähigen Bürgergeldempfänger seit der Einführung ermittelt wurde, gab es keinen sprunghaften Anstieg. Der höchst dokumentierte Wert betrug im April 2024 über 4 Millionen erwerbsfähige Bürgergeldempfänger. Die durchschnittliche Rate von 2023 zeigt einen Anstieg von 5,69% im Vergleich zu 2022. Auch die Zahl der arbeitslosen Bürgergeldempfänger erreichte im ersten Halbjahr 2024 über 1,74 Millionen, während der Anteil erwerbstätiger Grundsicherungsempfänger auf 20,3% sank, dem niedrigsten Niveau seit 2007.

Die Effekte der Bürgergeldreform auf langfristige Ziele sind bislang noch nicht absehbar, und die Betreuungskapazität sowie die Aufnahme von Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen haben sich nicht erhöht. Der mögliche Einfluss von Faktoren wie Wirtschaftsabschwung und Mismatch bei Qualifikationen auf die Jobaufnahmen wird weiterhin untersucht. Eine vorübergehende Aufhebung von Sanktionen, die nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Juli 2022 stattfand, hatte einen signifikanten Einfluss auf die Jobaufnahmen, während diese Sanktionen mit der Einführung des Bürgergelds in abgeschwächter Form zurückgebracht wurden.