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Claudia Bäumler, eine 56-jährige Ultraläuferin aus Eggenweiler, Ettenkirch, im Bodenseekreis, hat sich in der Welt des Ultralaufs einen Namen gemacht. Im Januar 2023 nahm sie an dem 12-stündigen „Startschuss-Run“ in Jegenstorf, Schweiz, teil, wo sie beeindruckende 96,6 Kilometer zurücklegte und den 2. Platz bei den Damen erreichte. Ihre Leidenschaft für sportliche Herausforderungen teilt sie mit ihrem Ehemann Hartmut Bielefeldt und ihrer Tochter Nina, die 2023 ihren ersten Ultralauf absolvierte.
Bäumler, die seit 40 Jahren im Controlling eines Unternehmens in Immenstaad tätig ist, begann 2003 mit Ultraläufen. Ein schwerer Bergunfall unterbrach jedoch kurzzeitig ihre Laufkarriere im Jahr 2004. Seitdem hat sie ihre Familie in die Welt des Laufens integriert; Nina bestieg 2024 mit 15 Jahren ihren ersten 6000er in Ladakh. Bäumler sieht im Laufen ein geringeres Risiko im Vergleich zum Bergsteigen, was für sie und ihre Familie eine wichtige Überlegung darstellt. Das Ehepaar teilt nicht nur die sportliche Leidenschaft, sondern unterstützt sich auch gegenseitig während der Wettkämpfe.
Herausforderungen und Ambitionen
Die Herausforderung von Ultraläufen liegt für Bäumler nicht nur in der physischen Anstrengung, sondern auch in der mentalen Einstellung. In diesem Jahr hat sie sich bereits für vier Ultraläufe angemeldet, darunter den „Junut“, einen Ultratrail mit Distanzen von 104, 170 oder 239 Kilometern. Bäumler berichtet, dass etwa 20 Prozent der Ultraläufer weiblich sind, wobei die Mehrheit zwischen 40 und 50 Jahren alt ist. Sie selbst trainiert fast täglich zwischen 10 und 12 Kilometern und läuft vor größeren Wettkämpfen lange Strecken von 25 bis 40 Kilometern.
Währenddessen machen auch andere Athleten von sich reden. So haben Florian Grasel und Tom Wagner kürzlich den PTL (Petite Trotte à Léon) erfolgreich absolviert, eines der härtesten Ultra-Trail-Rennen der Welt. Die beiden Läufer erreichten das Ziel am 29. September als Zweitplatzierte im Team BOA & Salomon nach einer Laufzeit von 110 Stunden. Ihr anspruchsvoller Wettkampf führte über 305 Kilometer mit 25.000 Höhenmetern rund um das Mont-Blanc-Massiv und stellte enorme Herausforderungen an die Sportler, darunter extrem anspruchsvolles Gelände ohne externe Unterstützung und Schlafentzug.
Bäumler und die beiden Ultra-Trail-Athleten zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie viel Ausdauer, Training und mentale Stärke notwendig sind, um in dieser Sportart erfolgreich zu sein. Beide Geschichten verdeutlichen die Faszination und die Herausforderungen des Ultralaufens, einem Sport, der immer mehr Menschen in seinen Bann zieht.