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In Deutschland werden die Sicherheitsvorkehrungen für die bevorstehenden Karnevalsumzüge drastisch verschärft. Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bundes Deutscher Karneval, hat bestätigt, dass zusätzliche Auflagen im Vergleich zu den Vorjahren eingeführt werden. Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund tragischer Ereignisse, wie dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei dem sechs Menschen starben, und einem Autoanschlag in München, der über 30 Verletzte zur Folge hatte.
Bereits mehrere Umzüge wurden abgesagt, darunter in Marburg und Kempten, wobei finanzielle Gründe und hohe Sicherheitsauflagen eine Rolle spielen. Bis Aschermittwoch sind deutschlandweit rund 3.500 Umzüge geplant, mit den größten Veranstaltungen am Rosenmontag in Köln, Düsseldorf und Mainz. Für diese Umzüge werden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich Pollern und Fahrzeugen, um die Teilnahme der Zuschauer und die Geselligkeit zu schützen, getroffen. In Mainz plant die Polizei über 1.100 Einsatzkräfte für den Rosenmontagsumzug.
Herausforderungen für Veranstalter
Die neuen Sicherheitsauflagen stellen eine besondere Herausforderung für Veranstalter in großen Karnevalshochburgen dar, wie [WDR](https://www1.wdr.de/nachrichten/karneval-nrw-sicherheit-koeln-duesseldorf-aachen-bonn-100.html) berichtete. In kleineren Städten kommen die Auflagen von Veranstaltern und Verwaltungen an ihre Grenzen. Beispielhaft prüft die Stadt Ratingen die Sicherheitsmaßnahmen für die Karnevalstage, insbesondere nach den Vorfällen in München. Geplante Maßnahmen umfassen mehr Betonabsperrungen, städtische Lkw als Sperren und zusätzliches Sicherheitspersonal.
Patrick Haas, Bürgermeister von Stolberg, betont die Notwendigkeit, den Grad an Sicherheit sorgfältig abzuwägen, während in Eschweiler der Rosenmontagszug wie gewohnt stattfinden soll. Dortmund hat ein jährlich überprüftes Zufahrts- und Sperrkonzept für den Rosenmontagszug. Hier werden sowohl Fahrzeuge als auch Personal für die Sperrungen bereitgestellt, um die Sicherheit entlang der Zugstrecke zu gewährleisten.
In Duisburg sind die Sicherheitskonzepte für die Karnevalszüge bereits festgelegt, jedoch bleiben Details dazu unbekannt. Die Maßnahmen zielen darauf ab, den Schutz vor Fahrzeugen zu gewährleisten, die in Umzüge fahren könnten, während die Stadt Mülheim sich um die Straßensperren während des Rosenmontagszugs kümmert und 100 Sicherheitskräfte eingesetzt hat.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Finanzierung, die durch die hohen Sicherheitsanforderungen stark belastet wird. In Krefeld kritisierte Peter Bossers, Präsident des Comitée Crefelder Carneval, die erhöhten Sicherheitsauflagen, die auch in Straßen umgesetzt werden müssen, in denen nur wenige Menschen anwesend sind. Dies spiegelt die allgemeine Unsicherheit wider, die in einigen Städten über die Durchführung der Karnevalsveranstaltungen besteht, während die Zusammenarbeit von Stadt, Polizei und Karnevalisten an einem Sicherheitskonzept für den Rosenmontagszug in Neukirchen-Vluyn angestrebt wird.