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Ab dem 1. Januar 2025 wird der neue Verkehrsverbund Nahverkehr Mainfranken (NVM) aktiv, der eine erweiterte Kooperation im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in der Region fördern soll. Mit diesem Schritt wird der bestehende Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) abgelöst. Betroffene Gebietskörperschaften sind die Stadt und der Landkreis Würzburg, die Landkreise Kitzingen, Main-Spessart sowie die Stadt und der Landkreis Schweinfurt, Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld. Der NVM wird damit zu einem der größten Verkehrsverbünde in Bayern.
Im Rahmen dieses neuen Verbunds planen die Verantwortlichen die Einführung eines bargeldlosen Bezahlsystems im ÖPNV. Künftig sollen die Fahrgäste in den Bussen der Region Bank- oder Kreditkarten an speziellen Bezahlterminals nutzen können. Dieses System, welches den Bestpreis am Ende des Tages berechnet, ist bereits in Schweinfurt verfügbar, trotz anfänglicher Schwierigkeiten.
Bargeldloses Bezahlen im Fokus
Die flächendeckende Einführung des bargeldlosen Bezahlens wird voraussichtlich noch rund zwei Jahre in Anspruch nehmen. Während die Stadt Würzburg und der Landkreis Haßberge nicht an dem Projekt teilnehmen, plant der NVM, trotzdem Bargeldzahlungen weiterhin anzunehmen. Darüber hinaus sollen Terminals auch an Bahnsteigen installiert und die Rufbusse „Call Heinz“ mit mobilen Bezahlsystemen ausgestattet werden. Geplante Tests für die Digitalisierung des ÖPNV sollen noch in diesem Jahr beginnen und werden mit rund 2,3 Millionen Euro vom Bund gefördert.
Insgesamt sind über 1.000 neue Terminals vorgesehen, während rund 500 Fahrzeuge für das bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten umgerüstet werden müssen. Gründe für die Nicht-Teilnahme von Würzburg sind die fehlende Zustimmung des Stadtrates, während der Landkreis Haßberge aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht mitmacht, da er Teil des Nürnberger Verkehrsverbunds (VGN) ist. Landrat Florian Töpper hebt die Wichtigkeit dieser Entwicklungen für den lokalen ÖPNV sowie die nachhaltige Verkehrsentwicklung in Bayern hervor, wie mobil-kg.de berichtete.
Diese Bemühungen sind Teil eines größeren Plans, die verbundfreien Räume im Freistaat zu reduzieren und die Attraktivität des ÖPNV in Mainfranken zu steigern. Ein weiterer Schritt in diese Richtung wird die Einführung von digitalen Verbundtickets über die NVM-App sein, die ab Januar 2025 zur Verfügung stehen sollen. Hierbei liegt der Fokus auf der Digitalisierung und einem gemeinsamen Tarif, der durchgängige Fahrscheine ermöglicht.
Die Stadt Würzburg bleibt trotz der neuen Entwicklungen außen vor, was die geplante Ausstattung der Bahnhaltepunkte mit Terminals betrifft. Laut radiogong.com wird die geplante Einführung also schrittweise erfolgen und ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der ÖPNV-Infrastruktur in der Region Mainfranken.