Jerichower LandSachsenSachsen-Anhalt

Rettungsaktion für 27 Hunde: Brutale Tierhortung in Burg aufgedeckt!

Im Rahmen einer Rettungsaktion wurden im Januar 27 Hunde aus einem schlechten Zustand in der Umgebung von Jerichow, Sachsen-Anhalt, gerettet. Die Tiere waren in einem kleinen Areal am Haus eingesperrt und hatten keinerlei Bewegungsmöglichkeiten. Laut einem Bericht von MDR war die Umgebung stark verschmutzt, voll mit Kot, Müll und gammeligem Brot. Zudem fehlten den Tieren Schutzhütten, und die Hunde im Haus wiesen einen unangenehmen Geruch auf.

Sieben der Hunde reagierten aggressiv, weshalb sie für den Transport narkotisiert werden mussten. Das örtliche Tierheim in Burg hat alle 27 Tiere aufgenommen, viele von ihnen waren in sehr schlechtem Zustand. Ein Beispiel ist die Hündin Finja, die abgemagert war, eingewachsene Krallen und Entzündungen in den Beinen hatte. Eine weitere Hündin, Drops, war anfangs nicht anfassbar, hat sich jedoch inzwischen so weit erholt, dass die Tierpflegerin ihn streicheln kann. Die Hunde werden im Tierheim aufgepäppelt und gezielt erzogen, denn es ist wichtig, ihnen eine Chance auf ein neues Zuhause zu geben, erklärte Astrid Finger.

Animal Hoarding im Fokus

Die Thematik des Animal Hoarding – das krankhafte Sammeln und Halten von Tieren ohne angemessene Versorgung – wird durch solche Vorfälle besonders deutlich. Der Tierschutzbund erklärt, dass betroffene Personen oft nicht erkennen, wie schlecht es den Tieren geht. Der Anstieg der Fälle von Animal Hoarding in Deutschland ist alarmierend; 2023 wurden bereits rund 6.700 Tiere gerettet, wobei die Mehrheit Kleintiere, Katzen und Hunde ausmachte. In Sachsen-Anhalt gab es 2023 zwei dokumentierte Fälle von Animal Hoarding, ein Vergleich zu den acht Fällen zwischen 2012 und 2022 zeigt einen besorgniserregenden Trend.

Die Dunkelziffer der Fälle ist jedoch vermutlich höher, da viele nicht in Statistiken erfasst werden. Die Zahlen basieren auf Medienberichten und Meldungen der Tierheime, offizielle Statistiken fehlen. Laut einem weiteren Bericht von WDR sind besonders häufig Katzen von Animal Hoarding betroffen, aber auch kleine Heimtiere, die sich schnell vermehren, fallen häufig diesen Fällen zum Opfer. Tierheime übernehmen die Beschlagnahmung der Tiere im Auftrag der Kommunen, was jedoch eine enorme zusätzliche Belastung darstellt, insbesondere in finanzieller Hinsicht.

Das Veterinäramt übernimmt zunächst die Versorgung der Tiere, aber alle weiteren Kosten, wie etwa für Kastrationen, müssen von den Tierheimen und Tierschutzvereinen selbst getragen werden. Ein zusätzlicher Druck auf die Tierheime resultiert aus steigenden Preisen für Futter, Energie, Personal und Tierarztkosten, während die Plätze in den Heimen durch die vermehrten Abgaben während der Corona-Pandemie ohnehin schon begrenzt sind.