Ebersberg

Klimaschutz in Ebersberg: Wie die Stadt zum Ziel der Neutralität 2030 kommt!

Die GRÜNE Stadtratsfraktion Ebersberg hat am 23. März 2025 einen Antrag zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in städtischen Liegenschaften und im Fuhrpark gestellt. Dieser Antrag bezieht sich speziell auf Maßnahmen im Einflussbereich der Stadtverwaltung und berücksichtigt nicht alle Klimaziele der Stadt. Betroffen sind folgende Bereiche:

  • Eigene Gebäude und Liegenschaften
  • Städtischer Fuhrpark
  • Energie- und Wärmenutzung sowie Mobilitätsstruktur

Ebersberg hat sich bereits 2012 zur Klimaneutralität bis 2030 verpflichtet. Um die Glaubwürdigkeit dieser Zusage zu wahren, ist es entscheidend, dass die Stadt konkrete Schritte unternimmt. Der Maßnahmenplan für 2025-2030 umfasst über 70 Einzelmaßnahmen, darunter:

  • Sanierungen und Wärmepumpen für Kitas, Feuerwehrhäuser, Jugendzentren und Verwaltungsgebäude
  • Photovoltaikanlagen mit Speichern auf Dächern von Turnhallen, Rathaus, Bauhof und Kläranlagen
  • Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge und die Schaffung der dazu notwendigen Ladeinfrastruktur
  • Fernwärmeanschlüsse
  • Lüftungs- und Heizungsoptimierungen
  • Schulungen der Mitarbeitenden zum Energie- und Ressourcensparen

Diese Maßnahmen sind darauf ausgelegt, bis 2030 zur bilanziellen Klimaneutralität zu führen. Im aktuellen Haushaltsentwurf sind einige dieser Maßnahmen berücksichtigt, viele jedoch nicht eingeplant oder nur vage erwähnt. Eine eventuelle Kürzung oder Vertagung der Maßnahmen könnte die Erreichung des Klimaziels gefährden.

Finanzierung und Umsetzung der Maßnahmen

Die GRÜNE Fraktion schlägt vor, die geplanten Maßnahmen über eine befristete Anpassung des Grundsteuer-Hebesatzes zu finanzieren, was eine durchschnittliche Erhöhung von 50 Prozentpunkten bis 2030 beinhaltet. Die Rücknahme der Hebesatzerhöhung soll ab 2030 erfolgen, wobei mögliche Fördermittel zur Reduktion der Belastung angerechnet werden sollen. Geplante Investitionen sollen sich bis etwa 2036 durch jährliche Einsparungen von rund 276.000 € amortisieren. Ziel ist es, das Klimaziel 2030 mit verbindlichen Schritten umzusetzen, wie [gruene-ebersberg.de](https://gruene-ebersberg.de/kreisverband/nachrichten/nachricht/klimaneutralitaet-2030-in-staedtischen-liegenschaften-jetzt-die-finanzierung-sichern-19990) berichtete.

Zusätzlich hat der Landkreis Ebersberg einen Meilensteinplan verabschiedet, der den aktuellen Stand und den zukünftigen Energiebedarf im Landkreis zeigt. Um den Energiebedarf zu decken, wird ein Mix aus verschiedenen erneuerbaren Energien benötigt. Die Kapazitäten für Biomasse im Landkreis sind bereits ausgeschöpft und Wind- sowie Solarenergie gelten als notwendige Ergänzungen. Der Meilensteinplan wurde mit Hilfe eines digitalen Energienutzungsplans erstellt, der vorhandene Potenziale für erneuerbare Energien aufzeigt. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass in der Vergangenheit wenig Fortschritt beim Ausbau erneuerbarer Energien erzielt wurde. Für 2040 wird ein höherer Energiebedarf im Vergleich zu 2030 prognostiziert.

Die endgültige Anzahl der benötigten Anlagen hängt maßgeblich von den Handlungen der Bürger, Unternehmen und Gemeinden ab. Eine Planung, die am 19. Juli 2023 vorgestellt wurde, sah ursprünglich 40 Windräder und 100 Hektar an Freiflächenphotovoltaik-Anlagen vor. Neueste Informationen legen nahe, dass nun mit 130 Hektar Freiflächenphotovoltaik-Anlagen gerechnet wird, was die Anzahl der benötigten Windräder auf 33 reduziert, wie [lra-ebe.de](https://www.lra-ebe.de/landkreis/klimaschutz/klimaziel-meilensteinplan/) meldete.