
Ein trockener Frühling hat zu alarmierend niedrigen Wasserständen im Rhein geführt. Der Rhein-Ufer ist derzeit breiter als gewöhnlich, und der Pegel Kaub, ein wichtiger Messpunkt für die Schifffahrt auf dem Mittelrhein, sank im April auf ein 40-Jahres-Tief. Laut Rhein-Zeitung zeigen sich die Schifffahrtsunternehmen besorgt über die Situation, da der Rhein ungewöhnlich wenig Wasser führt, was nicht das erste Mal in diesem Jahr ist.
Zusätzlich informierte ZDF darüber, dass der Pegel am Rhein bei Kaub unter 80 cm gefallen ist. Aufgrund dieser Bedingungen können Schiffe nur mit reduzierter Ladung fahren, was direkte Auswirkungen auf den Warenfluss hat. Hafenmeister Detlef Bours aus Duisburg berichtete von den ungewöhnlich niedrigen Wasserständen im April, und es wurde festgestellt, dass drei Schiffe mit jeweils 1.000 Tonnen Ladung fahren müssen, um den Transport eines Schiffs mit 3.000 Tonnen zu ersetzen.
Witterungseinflüsse und Auswirkungen
Die niedrigen Pegelstände sind in erster Linie auf ausbleibende Regenfälle und das Fehlen von Schmelzwasser zurückzuführen. Neben dem Rhein leidet auch der Bodensee unter einem niedrigen Pegelstand. Sichtbare Kies- und Sandbänke gefährden die Flora und Fauna, während die Perspektive für einen Anstieg der Wasserstände stark vom Wetter abhängt, wobei größere Regenmengen nicht in Sicht sind. Kritisch wird der Zustand, wenn der Rheinpegel bei Kaub die Marke von 77 cm erreicht.
Langfristig könnten anhaltend niedrige Wasserstände gravierende Auswirkungen auf die Industrieproduktion in Deutschland haben. Maßnahmen wie das Ausbaggern von Hafeneinfahrten bieten nur kurzfristige Lösungen. Zudem fordert Logistik-Berater Frank Schmid von der Bundesregierung schnellere Maßnahmen zur Instandhaltung der Wasserstraßen, da überfällige Ausbauprojekte durch Bürokratie sowie mangelnde Risikobereitschaft verzögert werden. Ein zuverlässiger Zustand der Wasserstraßen ist für Unternehmen entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben.