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Ein 50-Jähriger aus dem Bodenseekreis wurde vor das Amtsgericht Tettnang zitiert, nachdem er mehrfach exhibitionistische Handlungen begangen hatte. Der Mann erschien unentschuldigt zur Verhandlung am Dienstag, die mit einem Urteil gegen ihn endete.
Der Richter verurteilte den Angeklagten in Abwesenheit zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen zu 40 Euro, insgesamt also 2800 Euro. Der Angeklagte hatte zuvor gegen einen Strafbefehl vom August 2023 Einspruch eingelegt, der jedoch nur auf die Höhe der Strafe beschränkt war. Dies wurde als indirektes Schuldeingeständnis gewertet, was den Zeuginnen eine erneute Aussage ersparte.
Details zu den Taten
Die exhibitionistischen Handlungen des Angeklagten ziehen sich über mehrere Vorfälle hinweg. Im Mai 2022 masturbierte er auf dem Parkplatz des Strandbads in Friedrichshafen und sprach dabei eine Frau an. Im Juli 2022 wiederholte sich das Geschehen auf einem Parkplatz an der Argenbrücke in Kressbronn, wo er eine Frau belästigte, indem er mit seiner Beifahrertür den Zugang zu ihrem Auto blockierte. Ein weiterer Vorfall ereignete sich im Dezember 2022, als er eine Frau mit Hund ansprach und um ein Taschentuch bat.
Der Angeklagte entschuldigte sich nachträglich schriftlich bei allen drei Frauen durch seinen Anwalt. Während der Verhandlung forderte die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu 50 Euro. Der Anwalt des Angeklagten plädierte hingegen um eine geringere Strafe, um einen Eintrag im Führungszeugnis zu vermeiden. Letztlich entschied Richter Widmann auf 70 Tagessätze zu 40 Euro. Die Verhandlung konzentrierte sich lediglich auf das Strafmaß, nicht jedoch auf die Taten selbst, wie die Schwäbische Zeitung berichtete.
Ein ähnlicher Fall wurde vom Rechtsportal dokumentiert, wo ein Angeklagter wegen einer exhibitionistischen Handlung zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu je 30 Euro verurteilt wurde. Dabei wurde gegen einen Freispruch der Staatsanwaltschaft Revision eingelegt, und es stellte sich heraus, dass die Definition einer exhibitionistischen Handlung, die ohne Einverständnis geschieht, um sexuelle Erregung zu erzielen, eine relevante Grundlage für die rechtliche Beurteilung bietet.