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Friedrichshafen im Hochwasser-Chaos: 2500 Gebäude in Gefahr!

In Friedrichshafen sind die Anwohner entlang der Rotach von den jüngsten starken Regenfällen betroffen. Diese haben dazu geführt, dass der kleine Fluss über die Ufer tritt, was die Stadt dazu veranlasst, Millionen in den Hochwasserschutz zu investieren. Ein Gutachten hat ergeben, dass über 2500 Gebäude im Stadtgebiet in gefährdeten Bereichen liegen. Der Erste Bürgermeister Fabian Müller betonte die Notwendigkeit für Grundstücksbesitzer, sich über die Gefahren zu informieren.

Ein besonders besorgniserregender Vorfall ereignete sich Mitte November 2023 in Appenweiler, als der Damm des Appenweiler Weihers drohte zu brechen. Aufgrund hohen Wasserdrucks war er beschädigt worden, doch das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr konnten den Damm schnell abdichten und das Wasser kontrolliert abpumpen. Experten weisen darauf hin, dass sich bei Starkregen in Fließpfadzonen große Wassermengen konzentrieren.

Maßnahmen zum Hochwasserschutz

Die Stadt arbeitet seit 2017 an einem Starkregen-Risikomanagement, um Schäden zu vermeiden. Der Gemeinderat hat bereits Gelder für Schutzmaßnahmen bewilligt, die auf verschiedenen Modellierungen und Szenarien basieren. Erste Schutzmaßnahmen wurden in Unter-/Oberlottenweiler, Efrizweiler/Kluftern, Fischbach und Appenweiler umgesetzt. Für 58 gefährdete öffentliche Objekte wurden Risiko-Steckbriefe erstellt.

Aktuell stehen verschiedene Projekte zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Planung, darunter die Verbesserung des Einlaufs des Särlebaches in Lottenweiler sowie Rückhaltemaßnahmen rund um den Mühlbach in Appenweiler und am Riedgraben in Efrizweiler. Bis 2030 sind für bauliche Maßnahmen rund drei Millionen Euro eingeplant, wobei 70 Prozent der Kosten vom Land Baden-Württemberg übernommen werden. Die Stadt setzt zudem auf die „Schwammstadt“-Strategie zur Speicherung und Versickerung von Regenwasser.

Ein geplantes kommunales Frühwarnsystem soll künftig vor drohenden Starkregenlagen warnen. Das Stadtbauamt bietet Beratung zu individuellen Schutzmaßnahmen an und verteilt Flyer mit Tipps zur Vorsorge.

Das Management der Risiken durch Starkregen wird als kommunale Gemeinschaftsaufgabe angesehen, die zahlreiche Akteure einbezieht, darunter Bundes- und Landesbehörden, Bezirke, Infrastrukturbetreiber und Bürger, wie [Berlin.de](https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/wasser-und-geologie/starkregen-und-ueberflutungen/starkregenrisikomanagement/) berichtet.