Bodenseekreis

Fröhlicher Umzug: Narren wecken Immenstaad am Schmotzigen Dunschtig!

Die traditionelle schwäbisch-alemannische Fasnacht in der Bodenseeregion wird jedes Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert, doch ein Höhepunkt stellt der „Schmotzige Dunschtig“ in Immenstaad dar. Am 27. Februar 2025 trafen sich die Mitglieder der Katzenzunft bereits um 5 Uhr morgens vor dem Rathaus von Kippenhausen, um den närrischen Tag einzuläuten. Die Stimmung war fröhlich, als die Narren auf und ab hüpften und die Schellen erklangen. Die Schalmeien waren festlich mit Lichtern geschmückt, während der Narrenvater Pascal Bochenek seine Glocke holte, um den Umzug einzuleiten.

Mit einem Trommelwirbel begaben sich die Narren durch die Straßen von Immenstaad, um das Dorf zu wecken. Der erste Halt bei Conny und Heppe Staerk, Mitgliedern der Bohnenbrätscher-Gruppe der Immenstaader Hennenschlitter, bot die Möglichkeit, bei frisch zubereitetem Kaffee, Sekt, Bier und Hefezopf zu verweilen. Heppe Staerk lud befreundete Zunftmitglieder ein und wies darauf hin, wie wichtig die Teilnahme an der Fasnet sei. Hexenmeister Andreas Janzer empfahl zudem, eigene Becher mitzunehmen, um insbesondere Frauen vor der Gefahr durch K.-o.-Tropfen zu schützen.

Highlights des Umzugs

Der Umzug setzte seine Reise zur Villa Puppenhaus fort, wo Sebastian Kolbe die Gäste mit Marmorkuchen, Kaffee und Süßigkeiten verwöhnte. Die Villa Puppenhaus hat eine interessante Geschichte: Ursprünglich ein Bauernhof, wurde sie später zu einem Puppenmuseum und fungiert nun als Ferienwohnungen. Der Ortsvorsteher Thomas Manz beteiligte sich aktiv am Wecken und ist bereits seit Jahrzehnten Teil dieser Tradition. Auf dem Dorfplatz erhielten die Narren ein besonderes Ständchen, bevor die Gruppen zu Ortschaftsrätin Sonja Hess und in den Garten von Familie Schleifenbaum weiterzogen, wo Partymusik für ausgelassene Stimmung sorgte.

Die Fasnacht in der Bodenseeregion begann am 6. Januar und bietet über mehrere Wochen hinweg eine Vielzahl an Fasnachtsbällen und Straßenumzügen, wobei sich die Narren mit aufwendig gestalteten Kostümen und Masken kleiden, um den Winter zu vertreiben. Die Narrengesellschaft „Hennenschlitter“ hat ihren Namen von einer alten Tradition, die mit Abgaben an den Grundherren in Verbindung steht. Bei einer Fahrt über den zugefrorenen See starben die Hühner, die für diese Abgabe gedacht waren, was zur Namensgebung führte. Die Fasnet erreicht ihren Höhepunkt zwischen dem „Schmotzige Dunschtig“ und dem „Fasnets-Dienschtig“.

Zu den weiteren Höhepunkten zählen die „Prinzenhochzeit“ am „Schmotzigen Dunschtig“ und der Fasnetsmarkt am „Fasnetssunntig“. Die Kinderfasnet mit Umzug und Kinderball findet am „Fasnetsmentig“ (Rosenmontag) statt, bevor die Fasnetszeit am Fasnetsdienstag mit dem Fällen des Narrenbaums und traditionellen Feierlichkeiten endet.