Bodenseekreis

Zöliakie: Ein Leben ohne Gluten – Herausforderungen und Chancen!

Amelie Jürgens, eine 12-jährige Schülerin, lebt mit der chronischen Erkrankung Zöliakie, die durch eine autoimmune Reaktion auf Gluten ausgelöst wird. Diese Erkrankung kann zu symptomatischen Reaktionen wie Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Durchfall führen, die typischerweise nach etwa zwei Tagen abklingen. Zöliakie verursacht zudem eine Entzündung des Dünndarms, die die Darmzotten verkürzt und somit die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt.

Laut der Deutschen Zöliakie Gesellschaft sind etwa 1 Prozent der Gesamtbevölkerung von dieser Erkrankung betroffen. 30 Prozent der Bevölkerung haben eine genetische Veranlagung für Zöliakie, jedoch bricht die Krankheit nur bei einem Prozent aus. Die Anzahl der Zöliakie-Betroffenen hat sich seit den 1950er-Jahren um das 4,5-fache erhöht, wobei die Gründe hierfür unklar sind und möglicherweise mit Pflanzenschutzmitteln und Getreidezüchtung in Zusammenhang stehen, wie Südkurier berichtete.

Gesundheitliche Auswirkungen

Zöliakie hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf das Verdauungssystem, sondern kann auch zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Mögliche Folgen sind Eisenmangel, Osteoporose, Reizdarm, Depressionen sowie Wachstumsverzögerungen bei Kindern. Auch andere Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes können mit Zöliakie assoziiert sein, wie 24vita erläuterte. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass 5% der Zöliakie-Patienten an Diabetes Typ 1 erkrankt sind und 6-8% der Typ-1-Diabetiker an Zöliakie leiden.

Die Diagnose von Zöliakie wird jedoch durch die Tatsache erschwert, dass die Krankheit zwischen 200 und gar keinen Symptomen zeigen kann. Amelie Jürgens berichtet von persönlicher sozialer Ausgrenzung, da sie häufig auf glutenhaltige Lebensmittel verzichten muss. In ihrem Haushalt wird strikte Trennung zwischen glutenhaltigen und glutenfreien Lebensmitteln eingehalten, um eine Kontamination zu vermeiden. Glutenfreie Produkte sind zudem häufig kostspieliger, was für Amelie eine zusätzliche Belastung darstellt.

Eine glutenfreie Diät ist die einzige Therapie, die die Symptome und Begleiterkrankungen verbessern kann. Der Heilungsprozess der Darmschleimhaut kann dabei jedoch mehrere Jahre dauern.