In Utrecht, Niederlande, gibt es eine innovative Schleuse mit einer virtuellen Türklingel, die es Fischen erleichtert, den Zugang zu den Grachten zu finden. Die digitale Klingel ermöglicht es den Zuschauern, durch Drücken eines Knopfes den Zugang zu öffnen und so den Fischen ihren Weg zu ebnen. Im vergangenen Jahr verfolgten fast drei Millionen Menschen weltweit das Geschehen und hielten Ausschau nach Fischen, wie Schwarzwälder Bote berichtete.
Die Idee zu dieser Fisch-Türklingel stammt von einem Ökologen, der auch die Unterwasserkamera und den Livestream entwickelte. Jedes Frühjahr ziehen tausende Fische durch die Grachten zum Krummen Rhein, um ihre Eier abzulegen. Die 400 Jahre alte Weerdsluis versperrt den Fischen jedoch den Weg und kann nur manuell geöffnet werden. Normalerweise erfolgt die Öffnung der Schleuse nur, wenn Boote durchfahren, was im Frühjahr selten der Fall ist. Fische sind dabei vor der Schleuse anfällig für Raubtiere und verlieren wertvolle Zeit und Energie.
Funktionsweise der Fisch-Türklingel
Die Fisch-Türklingel gibt es seit fünf Jahren und stellt die erste ihrer Art weltweit dar. Sie ist zwischen Anfang März und Ende Mai aktiv, um die Fische während ihrer Laichzeit zu unterstützen. Zuschauer haben morgens und abends die besten Chancen, die Fische zu beobachten. Wenn die Klingel betätigt wird, erhält der Schleusenwärter eine Nachricht mit einem Screenshot der Unterwasserkamera, die anzeigt, ob Fische auf die Öffnung warten.
Diese Erfindung hat das Potenzial, das Risiko zu reduzieren, dass Fische von Raubtieren gefressen werden. Die Unterwasserkamera zeigt live die Fischwanderung und informiert die Ökologen, die dann manuell die Tore öffnen, um den Fischen den Durchgang zu ermöglichen. Dadurch können die Fische sicherer zu ihren Laichplätzen gelangen, was der Reproduktionszeit zugutekommt. Dies ist besonders wichtig, da bauliche Veränderungen und Hindernisse wie Staustufen und Schleusen ihre natürliche Migration erschweren, wie Goodnews Magazin berichtete.
