
Der Tröglebrunnen bei Dormettingen erfreut sich großer Beliebtheit, insbesondere im Frühling. Einige unbenannte Naturfreunde haben nun eine Initiative gestartet, um die Bedingungen für die dortige Tierwelt zu verbessern. In einem kleinen Weiher im Naturschutzgebiet Riedbachtal wurden vor einigen Jahren Goldfische ausgesetzt. Diese vermehrten sich und sorgen mittlerweile für einen farbenfrohen Akzent in dem Gewässer. Allerdings ist die Anwesenheit der Goldfische auch problematisch, da sie negative Auswirkungen auf heimische Kaulquappen und den Laich der Erdkröten haben.
Die Goldfische dezimieren die Kaulquappen und behindern die Fortpflanzung der Erdkröten. Um den Amphibien zu helfen, ihre Nachkommen erfolgreich großzuziehen, wurde ein Fichtenstamm eingesetzt, der den Teich abgrenzt. Ein entsprechendes Schild informiert die Wanderer über diese Maßnahme. Bei einem Besuch des Tröglebrunnen hatten Kindergartenkinder die Gelegenheit, die Kaulquappen zu beobachten.
Goldfische gefährden Amphibienpopulation
In einer umfassenderen Untersuchung zu ähnlichen Vorfällen berichtete die Koenizer Zeitung über die Herausforderungen, die durch Goldfische in Gewässern entstehen. Mitglieder des Vereins Naturlehrgebiet Köniztal transportieren im Frühling jährlich rund 10.000 Amphibien über die Köniztalstrasse zu einem Weiher. In diesem Jahr gelang es, über 6.600 Grasfrösche, etwa 150 Erdkröten, nahezu 2.000 Bergmolche und 400 Fadenmolche zu transportieren.
Christoph Lauster, Vorstandsmitglied des Umweltforums Köniz, äußerte seine Besorgnis über die Gefährdung dieser wichtigen Arbeit. Im Mai wurden im Köniztal junge Goldfische ausgesetzt, die sich als große Bedrohung für die Amphibienpopulationen erweisen. Goldfische gelten als der größte Feind der in der gesamten Schweiz gefährdeten Amphibien. Zudem stellen die Versuche, die Fische aus dem Teich zu entfernen, eine kostspielige und aufwendige Herausforderung dar. Im schlimmsten Fall könnte eine Trocknung des Teiches im Winter notwendig werden, um der Goldfische habhaft zu werden. Zusätzlich müssen auch ausgesetzte Wasserpflanzen bekämpft werden.
Das Aussetzen von Tieren oder Pflanzen ist in der Gemeinde Köniz kein Einzelfall. Unter den beschriebenen Problemen befindet sich auch das Beispiel der Karpfen, die den Teich beim Liebefeld Park verunreinigen. Auch die ausgesetzten Kornnattern und amerikanischen Sumpfschildkröten im Eichholz haben nur geringe Überlebenschancen in der Region. Das Umweltforum appelliert an die Bevölkerung, das Aussetzen von Tieren und Pflanzen zu vermeiden und alternative Lösungen zu suchen, beispielsweise durch Gratisinserate im Supermarkt oder im Internet.