
Im Jahr 2024 verzeichnete Niedersachsen einen signifikanten Anstieg bei der Installation von Solaranlagen. Der Zuwachs betrug 20 % im Vergleich zum Vorjahr, was die Gesamtleistung aller installierten Solaranlagen auf knapp 8,8 Gigawatt erhöhte, gegenüber 7,2 Gigawatt im Jahr 2023. Damit rangiert Niedersachsen im bundesweiten Vergleich auf dem vierten Platz hinter Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, wie ndr.de berichtet.
Die Regionen Hannover, der Landkreis Emsland und der Landkreis Osnabrück führten die Liste der Installationen an. Der Landkreis Friesland konnte sich mit einem Zubau von über 100 Megawatt auf den dritten Platz verbessern. Besonders hohe Ausbauraten wurden ebenfalls in den Landkreisen Ammerland, Harburg, Celle und Goslar verzeichnet, wo die Leistung um jeweils über 40 % gesteigert wurde. Private Haushalte sind die Haupttreiber des Ausbaus, wobei insbesondere die Mini-Solaranlagen für Balkon oder Terrasse einen bemerkenswerten Anstieg verzeichneten, deren Zuwachs sich verdoppelt hat.
Strategien für die Zukunft
Ziel der niedersächsischen Regierung ist es, bis zum Jahr 2035 insgesamt 65 Gigawatt Photovoltaik-Leistung zu installieren. Der jährliche Zubau muss dabei mindestens 20 % der bereits installierten Leistung erreichen. Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, betont den positiven Trend, bei dem Haushalte 2024 mit 690 Megawatt 42 % des Gesamtzubaus in Niedersachsen ausmachten. Balkonkraftwerke machten 4 % des Gesamtzubaus aus.
Bis Ende 2024 sollen rund 2 GWh Speicherkapazität als Batteriespeicher installiert werden, wobei vor allem Heimspeicher bis 30 kWh im Fokus stehen. Diese Speicher steigern den Eigenverbrauch eines typischen Haushalts von einem Drittel auf bis zu zwei Drittel. Des Weiteren vervierfachte sich der Zubau von Freiflächen-Photovoltaik im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 1,2 Gigawatt. Freiflächen-PV macht etwa 9 % des angestrebten Ziels von 15 Gigawatt bis 2035 aus, was auf regulatorische Änderungen seit September 2022 zurückzuführen ist, die den Bau entsprechender Anlagen erleichterten, wie klimaschutz-niedersachsen.de feststellt.
Niedersachsen geht mit zusätzlichen Maßnahmen der Klimaschutz- und Energieagentur während des Ausbaus von Photovoltaikanlagen in die Offensive. Dazu zählen kostenfreie Vor-Ort- und Online-Beratungen zur Solarnutzung, um den Bürgern den Zugang zu erleichtern und zur Verbreitung der Technologie beizutragen.