
Die Spargelsaison hat in Baden-Württemberg begonnen, mit ersten Ernten in Nordbaden, insbesondere in den Regionen Heidelberg, Karlsruhe, Bruchsal und Freiburg. Laut [stern.de](https://www.stern.de/gesellschaft/regional/baden-wuerttemberg/verbraucher–spargelsaison-beginnt—erster-spargel-in-teilen-badens-35580204.html) sind die Mengen derzeit noch gering, während die normal erwarteten Erntemengen in der nächsten oder übernächsten Woche anstehen.
Jörg Schreiber vom Spargel- und Beerenhof in Waghäusel berichtet, dass er auf einer Fläche von 40 Hektar Spargel anbaut. Während Spargel im Südwesten hauptsächlich unter Folien oder Tunneln sowie auf beheizten Feldern wächst, beträgt die aktuelle Erdtemperatur 15 Grad. Für optimales Wachstum sind jedoch 18 Grad erforderlich. Spargel gedeiht am besten in sandigen, leichten Böden und an sonnigen Standorten.
Preisentwicklung und Marktlage
Die Preise variieren aktuell stark. So werden für Suppenspargel 8 Euro pro Kilo und für beste Qualität bis zu 20 Euro pro Kilo verlangt. Marktanalyst Michael Koch schätzt den Preis zu Saisonbeginn um die 20 Euro pro Kilo ein. Die Preisentwicklung ist stark wetterabhängig. Verbraucher wird geraten, frischen Spargel zu kaufen und ihn schnell zu verzehren, idealerweise bei einer Lagertemperatur von 2 Grad, jedoch nicht im Tiefkühlfach. Hochwertige Spargelstangen sind über 20 cm lang, rein weiß und mit geschlossenen Köpfen. Bruchspargel eignet sich gut für Suppen und zum Einfrieren und wird nicht als minderwertig betrachtet.
Ein Rückgang der Spargelanbauflächen und Betriebe ist in Baden-Württemberg belegt. Im letzten Jahr wurden nur noch 216 Betriebe gezählt, die 8.594,5 Tonnen ernteten, was einem Rückgang um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Anteil an grünem Spargel liegt bei geschätzten 10 bis 15 Prozent. Diese Entwicklung ist unter anderem auf steigende Lohnkosten durch Mindestlohnerhöhungen zurückzuführen, seit dessen Einführung im Jahr 2015 verloren fast ein Drittel der Betriebe ihre Existenz.
Spiegelbildlich sind auch die Preiserhöhungen in anderen Regionen Deutschlands. Laut [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/spargel-preise-gestiegen-101.html) hat die Spargelsaison 2023 in Velbert bei Wuppertal begonnen. Hier ernten Erntehelfer aus Osteuropa den Spargel unter Thermofolien, wobei die aktuellen Preise bis zu 17,50 Euro pro Kilogramm betragen. Vergleichspreise zeigen, dass Spargel andernorts bis zu 21 Euro pro Kilogramm kostet. Die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde seit Oktober 2022 hat die Produktionskosten erheblich steigen lassen, während Landwirte wie Heiner Lövenich in Düren mit Preisen bis zu 17 Euro pro Kilogramm konfrontiert sind. Ein steigender Konkurrenzdruck durch ausländischen Spargel, zum Beispiel aus Italien, der nur die Hälfte kostet, verstärkt die Unsicherheit über die Gewinnerwartungen der Landwirte.
In Deutschland wird etwa 80 Prozent des verkauften Spargels lokal angebaut. Der durchschnittliche Spargelkonsum pro Person liegt bei 1,5 Kilogramm pro Jahr, ein Rückgang von 1,7 Kilogramm im Zeitraum von 2017 bis 2020. Landwirte haben die Produktionsmengen von grünem und weißem Spargel bereits reduziert und hoffen auf ein gutes Ostergeschäft, um die Qualität ihrer Produkte als Verkaufsargument nutzen zu können. Die Spargelsaison endet traditionell am 24. Juni.