Villingen-Schwenningen

Bahnunterführung in Fischbach: Bürger-Petition bleibt ohne Erfolg!

Der Bau einer Bahnunterführung in Fischbach, ein lang diskutiertes Projekt, kommt vorerst nicht zustande. Oberbürgermeister Simon Blümcke verkündete, dass im aktuellen Doppelhaushalt keine Mittel für die Unterführung bereitgestellt werden. Die Initiative Pro Bahnunterführung hatte zuvor eine Petition mit 906 Unterschriften eingereicht, die Blümcke entgegennahm und die Dringlichkeit des Vorhabens bestätigte. Er erklärte, dass das Projekt frühestens ab 2030 wieder vorstellbar sei.

Die Absage des Projekts stößt auf Skepsis. Dietmar Nützenadel, Vorsitzender der Fischbacher Runde, äußerte Bedenken, dass die Umsetzung möglicherweise nie realisiert wird. Blümcke betonte, dass im aktuellen Doppelhaushalt größere Prioritäten gesetzt werden, da insgesamt 70 Millionen Euro beschlossen wurden, die überwiegend für Pflichtaufgaben verwendet werden. Projekte wie die Brücke Manzell und der Uferpark haben ebenfalls Vorrang. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass eine Planung in kleinerem Rahmen ohne Aufzüge ausgeschlossen sei, da die Stadt barrierefreie Neubauten vorschreibe.

Hürden für den Bau der Unterführung

Die Bahnunterführung gilt als vordringliches Projekt in den Ratsgremien von Friedrichshafen. Bereits 2016 wurde erstmals über die Notwendigkeit der Unterführung diskutiert. Geplant war eine Fertigstellung für 2026. Das Regierungspräsidium Tübingen hat das Planfeststellungsverfahren für den Neubau der Unterführung bereits eingeleitet, während der Planfeststellungsbeschluss Mitte Dezember 2022 gefasst wurde. Die Projektunterlagen wurden vom 30. Januar bis zum 12. Februar im technischen Rathaus Friedrichshafen öffentlich ausgelegt.

Vorgesehen ist eine Unterführung von etwa 13 Metern Länge, 4 Metern Breite und 2,8 Metern Höhe, die durch Aufzüge barrierefrei zugänglich gemacht werden soll. Diese Maßnahme soll nicht nur die Erreichbarkeit des Bahnhofs Fischbach, sondern auch die neue Ortsmitte verbessern. Der Gemeinderat wird im Frühjahr 2024 über den Doppelhaushalt 2025/2026 beraten und die notwendigen Investitionen festlegen. Im März 2024 äußerte die Stadtverwaltung Vorbehalte hinsichtlich der finanziellen Rahmenbedingungen des Bauvorhabens, da die Bahnunterführung im städtischen Haushalt als freiwillige Aufgabe behandelt wird. Trotz vorhergesagter Baukostensteigerungen, die die voraussichtlichen Kosten auf 10,4 Millionen Euro erhöhen, hat das Projekt breite Zustimmung in den Ausschüssen erhalten, wie [schwaebische.de](https://www.schwaebische.de/regional/bodensee/friedrichshafen/dem-bau-wurde-immer-wieder-zugestimmt-doch-die-huerden-werden-nicht-weniger-3275511) berichtete.