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In Villingen-Schwenningen hat die Glonki-Jugend am schmutzigen Donnerstag die Suche nach dem kleinen Kater aufgenommen. Wie Südkurier berichtet, fand der Empfang des kleinen Katers im Riet statt, wo sich die närrische Jugend vor dem Rietvogelnest versammelte. Im Rahmen dieser festlichen Tradition besuchte die Jugend der Glonki-Gilde die Narrenbrunnen im Städtle und stellte fest, dass die Katerfigur am Katerbrunnen fehlt.
Entschlossen, den kleinen Kater zu finden, machten sich die Jugendlichen auf den Weg zum Riet. Dort berichtete eine Katzenmotter, dass der Kater angeblich noch Termine zu erledigen habe. Das Rietvolk versuchte, den Kater mit dem Schlachtruf „Miau, Miau, Miau, iesern Kater wem mer hau!“ zu locken. Schließlich erschien der Kater, was bei der Katzenmotter für Kopfschütteln sorgte, da ihm das Aussehen nicht gefiel. Ein kleiner General äußerte sich ebenfalls zu dem Erscheinungsbild des Katers, der extra für die Fasnet herausgeputzt wurde. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Jugendkapelle der Harmonie, bevor sich der Kater und die Glonki-Jugend zur Umzugsaufstellung aufmachten.
Fasnet-Traditionen und historische Kontexte
Die Fasnet in Villingen hat eine lange Tradition, die auch durch historische Figuren geprägt ist. Wie Villinger Geschichten darlegt, gilt die historische Postkarte von 1960, herausgegeben von Johannes I. (Johann Grießhaber), als eine Darstellung der Großen Drei der Villinger Fasnet: Narro, Kater Miau und Glonki-Knelli. Auch die „Uhren-Grießhabers“ als Geburtshelfer der Rietvögel spielen eine bedeutende Rolle in der Fasnet-Geschichte.
Der Künstler Karl Friedrich Kaiser hat innerhalb dieser Tradition für die Zunft und die Katzenmusik Zeitungsköpfe sowie die Riet-Vogel-Fahne gestaltet. Seit den 1930er Jahren hat er die bunte Fasnet für die Villinger Fasnet-Vereine geprägt. Zudem wird von Johannes Grießhaber berichtet, der als Uhrmacher und Schmuckhändler tätig war und mehrere Jahre als Bürgermeister fungierte. Sein Vermächtnis umfasst 46 Jahre erfolgreicher Geschäftstätigkeit, das heute in Form von vier Filialen fortgeführt wird.