Villingen-Schwenningen

Kneipenkrieg in Villingen: Lärm und Schlaglöcher sorgen für Ärger!

Die Färberstraße in Villingen steht im Mittelpunkt von Auseinandersetzungen zwischen Anwohnern und der Gastronomie. Anwohner äußern Bedenken gegen die Lärmbelästigung durch die verlängerten Öffnungszeiten der Außengastronomie, die seit einem Jahr gelten. Insgesamt wurden 24 Einwände von Anwohnern vorgebracht, gepaart mit zwei Gutachten, die eine Schließung der Außenbewirtschaftung um 22 Uhr für zwei Gaststätten empfehlen.

Die Stadtverwaltung hat bislang keine Einzelfallprüfungen für die betroffenen Betriebe durchgeführt, plant jedoch, dies künftig zu beachten. Die Sperrzeit für die Außengastronomie wird je nach Gebietscharakter und Lärmschutzrichtwerten zwischen 22 und 24 Uhr festgelegt. Während der Sommerzeit dürfen die Terrassen und Außenbereiche in der gesamten Stadt bis 23 Uhr öffnen, an bestimmten Tagen sogar bis 24 Uhr, was auf eine Anregung der CDU- und Freie Wähler-Fraktion zurückgeht.

Reaktionen der Lokalpolitiker

Das Bürgeramt bewertet die Lärmsituation als „unauffällig“, trotz der Beschwerden. In Villingen wurden 17 Ordnungsstörungen aus Gaststätten berichtet, keine davon stand im Zusammenhang mit der Außengastronomie. Zwei Lärmgutachten bestätigen jedoch, dass die Lärmgrenzwerte in den Nachtstunden überschritten werden, was einen Anwalt dazu veranlasst, von der Stadt eine Beendigung der Außenbewirtschaftung in zwei Gaststätten um 22 Uhr zu fordern.

Der Gemeinderat hat den Vorschlag zur Rücknahme der verlängerten Öffnungszeiten abgelehnt. Stadträtin Ulrike Heggen hebt hervor, dass es keine schwerwiegenden Beschwerden gab und dass eine Gleichbehandlung mit anderen Stadtteilen angestrebt werde. Kritische Stimmen, wie die des AfD-Stadtrats Olaf Barth, sehen die Situation als „vorprogrammierten Krieg“ zwischen Anwohnern und Gastronomen. Grünen-Stadtrat Oskar Hahn weist zudem auf die speziell für die Färberstraße ungünstige Bauweise hin, die Schall nicht gut abführt. Ralf Glück, Leiter des Bürgeramts, stellt klar, dass ein Gerichtsurteil die Stadt verpflichtet, bei neuen Anträgen Lärmmessungen durchzuführen. Des Weiteren stellte das Regierungspräsidium fest, dass die Stadt bislang keine flächendeckenden Lärmberechnungen durchgeführt hat, was in Zukunft erforderlich sein wird.

In einem weiteren Zusammenhang berichten Anwohner von Problemen mit der Straße selbst. Larissa Hyseni schildert, dass die Färberstraße von tiefen Schlaglöchern durchzogen ist, die das Fahren erheblich erschweren und sogar Schäden an ihrem Fahrzeug verursacht haben. Ein weiterer Anwohner bestätigt die Problematik und hebt hervor, dass die Straße bei Glätte besonders gefährlich sei, da Fahrzeuge Richtung der Parkbuchten rutschen können. Beide Anwohner fordern dringend Verbesserungen an der Straße, die sie bereits seit Jahren als unsicher erleben.

Die Situation an der Färberstraße bleibt angespannt. Während Anwohner auf eine effektive Lösung hoffen, sehen sich die Gastronomiebetriebe und die Stadtverwaltung gefordert, eine Balance zwischen Lärmschutz und der Wirtschaftlichkeit des Gastgewerbes zu finden.

Mehr dazu finden Sie in den Berichten von Südkurier und RP ONLINE.