
Am 5. April 2025 fand im Rewe-Center der Familie Hansen in Büdelsdorf ein Regionalitätstag statt, der darauf abzielte, die Wertschätzung für heimische Lebensmittel zu stärken. Unter den Teilnehmern waren Klaus-Peter Lucht, Präsident des Landesbauernverbandes, und Marktbetreiber Sascha Hansen, die gemeinsam mit weiteren Gästen die Bedeutung regionaler Produkte betonten.
Das Hauptziel des Events war es, mehr Transparenz über die Herkunft und die Bedeutung von Lebensmitteln zu schaffen. Ein historischer Rückblick verdeutlichte, dass regional produzierte Waren früher die Dorfläden belieferten, doch Supermärkte die Sichtbarkeit der Bauern verringert haben. Es besteht ein wachsendes Problem, dass die städtische Bevölkerung zunehmend wenig über die Landwirtschaft und die Entstehung der Produkte informiert ist.
Tierwohl und Massentierhaltung im Fokus
Vor allem die Massentierhaltung steht in der Kritik. Trotz der Bemühungen um das Tierwohl wird der Landwirtschaft häufig vorgeworfen, nicht ausreichend für die Tiere zu sorgen. Ein Beispiel für die Initiativen zur Verbesserung des Tierwohls ist der Einsatz von sogenannten „Bolis“ zur Gesundheitsüberwachung von Kühen. Zudem veröffentlichten die Bauern Livebilder aus ihren Ställen im Internet, um mehr Einblicke in ihre Arbeit zu gewähren.
Im Rahmen der Direktvermarktung bieten über 50 Lieferanten in einem Umkreis von 50 Kilometern Produkte wie Karotten, Kartoffeln und Brot an. Des Weiteren findet im April die Aktion „Agrill“ statt, bei der Landwirte die Bevölkerung zum Grillen auf ihre Höfe einladen, um den Austausch zu fördern und die Landwirtschaft wieder als akzeptierten Teil der Gesellschaft sichtbar zu machen.
Der Begriff „Massentierhaltung“ selbst hat eine lange Geschichte; er wurde 1975 im Rahmen einer Hygiene-Verordnung für große Schweinehaltungen eingeführt, wie landwirtschaft.de berichtet. Heute wird dieser Begriff häufig verwendet, um Missstände in der intensiven Tierhaltung aufzuzeigen. Wissenschaftlich ist der Begriff wenig behandelt, und es existiert keine eindeutige Definition. Verbraucher assoziieren mit „Massentierhaltung“ Bestände von ab circa 500 Rindern oder 1.000 Schweinen.
Die großen Bestandsgrößen in Deutschland verdeutlichen, dass ein erheblicher Teil der landwirtschaftlichen Betriebe unter das Schlagwort „Massentierhaltung“ fällt, auch wenn das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft betont, dass die Größe des Betriebs nicht allein für das Tierwohl entscheidend ist. Vielmehr spielt das Können und Engagement der Tierhalter eine große Rolle, unterstützt von Untersuchungen des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, die berichten, dass Management und Zucht größere Einflüsse auf das Tierwohl haben.