
In der Westpfalz sind Senioren erneut Ziel von Schockanrufen geworden. Diese Betrugsmasche führt dazu, dass in jüngster Vergangenheit mehrere ältere Menschen erheblichen finanziellen Schaden erlitten haben. Der Prozess gegen einen 38-jährigen Angeklagten hat am Landgericht Zweibrücken begonnen, wobei dieser vermeintlich Teil einer Bande ist, die aus mindestens fünf Personen besteht. Die Angeklagten versuchen, Senioren zu manipulieren, um Geld oder Wertsachen zu erlangen.
Der Abgeordnete soll die ihm übergebenen Gegenstände direkt bei den Opfern abgeholt haben. Dabei gab sich ein weibliches Mitglied der Bande oft als Staatsanwältin oder Gerichtshelferin aus. Die Betrüger hinterlassen den älteren Menschen den Eindruck, ihre Tochter sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt und befinde sich in Untersuchungshaft, was eine sofortige Kaution erfordere. Ermittlungen zeigen, dass diese Masche im Herbst 2024 mindestens zweimal erfolgreich war. Eine Frau aus Zweibrücken übergab Goldbarren im Wert von 80.000 Euro, während eine andere Geschädigte, wohnhaft im Kreis Birkenfeld, 50.000 Euro und Schmuck verlor.
Details zu der Betrugsmasche
Ein Kriminalbeamter berichtete vom Verlauf der Ermittlungen und der Spurensicherung, unter anderem wurde ein mögliches Tatfahrzeug identifiziert. Die Verhandlung dauert an, und es sind weitere Termine angesetzt, wobei ein Urteil Ende April erwartet wird. Während der ersten Verhandlung sagte eine Geschädigte, dass sie mehrfach Telefonate mit Unbekannten hatte, die sie unter Druck gesetzt hatten.
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat ebenfalls vor diesen Schockanrufen gewarnt, da die Betrugsmasche aktuell häufiger beobachtet wird. Täter geben sich häufig als Verwandte in Notlagen oder auch als Mitarbeiter staatlicher Institutionen aus und setzen die Opfer unter Druck, um Geld zu erhalten. Dabei wird oft vorgetäuscht, dass ein Angehöriger in einen Verkehrsunfall oder eine Straftat verwickelt ist und eine Gefängnisstrafe drohe, was die Opfer zum schnellen Handeln zwingt. Beträge von bis zu 100.000 Euro werden in solchen Fällen gefordert, und häufig wird den Opfern der Kontakt zu echten Verwandten oder der Polizei erschwert.
Das BKA rät, bei solchen Anrufen nicht zu folgen und keine persönlichen Informationen am Telefon preiszugeben. Es wird empfohlen, das Gespräch sofort zu beenden und gegebenenfalls die Polizei zu kontaktieren. Schnellere Aufklärung, sowie Unterstützung durch Angehörige und Beratungsstellen, wird dringend angeraten.