
Der Stadtrat von Eichstätt behandelt derzeit die Schließung der Jugendstellen des Bistums Eichstätt. Bei der Sitzung am Donnerstag äußerte Klaus Bittlmayer, der Sprecher der Grünen-Fraktion und auch Jugendbeauftragter, seine Bedenken zur kirchlichen Jugendarbeit. Bittlmayer sieht die Gefahr, dass die verbandliche Jugendarbeit durch die Schließung gefährdet wird. Insbesondere werden die Auswirkungen auf die Katholische Studierende Jugend (KSJ) in Eichstätt thematisiert.
Bittlmayer appellierte an seine Stadtratskollegen, die Online-Petition des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zu prüfen. Er unterstrich die Bedeutung der hauptamtlichen Kräfte für die katholische Jugendarbeit, die für die Unterstützung junger Menschen und die Förderung von gemeinschaftlichen Aktivitäten unabdingbar sind. Dies wurde auch in einem offenen Brief des BDKJ thematisiert, auf den die Diözese Eichstätt reagierte.
Reaktion der Diözese auf den offenen Brief
In der Antwort auf den offenen Brief räumte die Diözese Eichstätt Kommunikationsmängel ein. Der BDKJ hatte die Schließung der Jugendstellen und die mangelnde Kommunikation diesbezüglich kritisiert. In einem Schreiben, das von Bischof Gregor Maria Hanke unterzeichnet wurde, betonte die Diözese die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Jugendpastoral und dankte dem BDKJ für die Rückmeldung sowie die Unterstützung durch die Online-Petition.
Die Diözese erkannte an, dass die Entscheidung zur Schließung der Jugendstellen Verletzungen ausgelöst hat, und betonte, dass diese Maßnahme nicht auf eine Reduzierung der Jugendpastoral abzielt, sondern auf eine Umstrukturierung. Als Gründe für die Entscheidung wurden Veränderungen in der Jugendarbeit, rückläufige Annahmen früherer Angebote sowie Schwierigkeiten genannt, qualifizierte Fachkräfte für freie Stellen zu finden. Zudem wurde eine abnehmende Beteiligung an traditionellen Angeboten festgestellt.
Um die Effizienz zu steigern, plant die Diözese die Bündelung administrativer Tätigkeiten an einem zentralen Ort zur Kostensenkung und Schaffung von Synergien. Hauptberufliche Ansprechpartner sollen weiterhin zur Verfügung stehen, während die Diözese einen Dialogprozess für Jugendliche und Jugendverbände einläutet. In diesem Zusammenhang sind zwei Workshops geplant: Ende März ein Treffen mit hauptberuflichen Mitarbeitenden zur Gestaltung der Jugendpastoral und am 24. Mai ein Workshop-Tag mit Ehrenamtlichen zur Sammlung von Rückmeldungen und Ideen. Beide Workshops sind ergebnisoffen, und bis zu deren Durchführung sollen keine Entscheidungen getroffen werden.
Die Diözese betont die hohe Bedeutung der kirchlichen Jugendarbeit und bekräftigt die Bereitschaft, den Veränderungsprozess gemeinsam mit Jugendlichen zu gestalten.