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Im östlichen Fichtelgebirge hat es erneut Erdbeben gegeben, die von Messgeräten erfasst wurden, jedoch nicht von den Anwohnern spürbar sind. Diese natürlichen Ereignisse sind in dieser Region häufig und liegen meist unter einer Magnitude von drei auf der Richterskala. Gelegentlich treten jedoch auch Beben auf, die mit einer Magnitude von drei bis vier für Menschen wahrnehmbar sind. Häufig berichten Einwohner von laut hörbaren Geräuschen, anstatt von spürbaren Erschütterungen.
Das stärkste bisher in der Region registrierte Erdbeben fand 1985 statt und hatte eine Magnitude von 4,6. Ab dieser Größenordnung sind leichte Gebäudeschäden möglich, wie beispielsweise Risse in der Kirche von Nový Kostel. Laut dem Geologischen Dienst wird alle 50 Jahre mit Erdbeben dieser Stärke gerechnet. Stärkere Erdbeben mit einer Magnitude über fünf sind im Egergraben jedoch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten, da Experten aufgrund der örtlichen Geologie und des Fehlens historischer Berichte von einer geringen Gefahr ausgehen. Die Schwarmbeben in der Region ermöglichen es, dass Druck von Magma und Wasserdampf durch kleinere Ruckler entweichen kann, was nicht genug Spannung für ein großes Schadbeben erzeugt.
Geologische Besonderheiten und Risiken
Der Egergraben, der sich von Tschechien bis an die Grenze zu Deutschland erstreckt, stellt ein geologisches Risikogebiet dar. Er zählt zu den Kleinverwerfungen und ist Teil des Europäischen Känozoischen Riftsystems, das parallel zu den Bergkämmen des Erzgebirges verläuft. Während der Formierung des Erzgebirges bildete sich eine Bruchzone im Egergraben, die dazu führte, dass sich dieser senkte, während die angrenzende Scholle sich hob. Diese geologischen Bewegungen ermöglichten das Aufsteigen von Magma aus tieferen Erdschichten.
Aktive Vulkane sind im Egergraben nicht vollständig erloschen, und Temperaturmessungen zeigen einen Anstieg von bis zu 5,5 Grad Celsius je hundert Meter Tiefe. Unter der Region wurden große Magmakammern nachgewiesen, und Thermalquellen bringen Wasser mit Temperaturen über 70 Grad Celsius an die Oberfläche. Erdbeben in dieser Region sind durch geologische Verschiebungen bedingt, die Spannungen entlang der Verwerfung in Form kleinerer Erdstöße entladen. Die jüngsten spürbaren Erdbeben wurden im Mai 2018 mit einer Stärke von 3,3 auf der Richterskala registriert, wie alltagsmagazin.de berichtete.