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In Mitterteich fand eine Führung durch das neue Werk der WECK HOLZ GmbH statt, an der unter anderem regionale Politiker wie Landrat Roland Grillmeier und Vertreter der Holzbranche teilnahmen. Die Veranstaltung diente der Vorstellung der nachhaltigen Holzverpackungen, die WECK HOLZ produziert und die weltweit zum Einsatz kommen. Dabei wurden die aktuellen Herausforderungen der Branche thematisiert, insbesondere im Kontext der EU-Verpackungsverordnung und der Entwaldungsverordnung.
Johannes Kirchner, der Geschäftsführer von WECK HOLZ, erläuterte den Weg der Holzpalette in den Welthandel und betonte die Schwierigkeiten, mit denen die Industrie konfrontiert ist. Christian Doleschal wies auf die Notwendigkeit hin, ideologiefreie Vorgaben in der EU-Verpackungsverordnung zu schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Holzverpackungen zu gewährleisten. Die ursprüngliche Form der Verordnung hätte erhebliche negative Auswirkungen auf Holzverpackungen gehabt, da diese nicht mit Kunststoffverpackungen gleichgestellt werden können.
Die Bedenken der Holzverpackungsindustrie
Die Bedenken im Hinblick auf die geplanten europäischen Vorgaben wurden auch von der Holzpackmittelindustrie geäußert. Am 5. Februar 2024 beginnt das Trilogverfahren zur europäischen Verpackungsverordnung (PPWR), das bereits jetzt für große Besorgnis sorgt. Es wird davon ausgegangen, dass diese Regelungen Holzverpackungen und das Holzrecycling gefährden könnten, was sowohl die Holzverpackungsindustrie als auch deren Zulieferer unter Druck setzen würde.
Marcus Kirschner vom Bundesverband Holzpackmittel warnte vor den negativen Auswirkungen auf die Versorgungsketten innerhalb der Branche. Die neuen Vorgaben zu Leerräumen und dem Mindesteinsatz von Recyclingmaterial seien für Holzverpackungen technisch nicht umsetzbar. Auch Julia Möbus vom Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband kritisierte den „one-size-fits-all“-Ansatz der Verordnung, der den speziellen Eigenschaften von Holzverpackungen nicht gerecht werde. Das Holz wird als nachwachsender Rohstoff und wichtiger Faktor für den Klimaschutz betrachtet, droht jedoch im neuen Regelungsrahmen ausgeschlossen zu werden.
Diese Situation beleuchtet die Herausforderungen, vor denen die Holzverpackungsindustrie steht, insbesondere im Zuge der anstehenden EU-Verpackungsverordnung. Der Bundesverband Holzpackmittel (HPE) vertritt über 420 Unternehmen der Holzpackmittelindustrie, während der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) 370 Unternehmen der Holzindustrie unterstützt.
Die holzverarbeitende Branche ist von großer Bedeutung für die regionale Wirtschaft, wie auch Landrat Roland Grillmeier betonte, und fordert einen Abbau der bürokratischen Hindernisse, um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.