Tirschenreuth

Kostenloses Mittagessen für Kinder: NGG fordert klare politische Lösungen!

Die Gewerkschaft NGG hat sich für ein kostenloses Mittagessen für alle Kinder und Jugendlichen im Kreis Neustadt, Weiden und Tirschenreuth ausgesprochen. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Förderung von Chancengleichheit und gesunder Ernährung, wie Rainer Reißelder von der NGG betont. Die Initiative zielt darauf ab, dass rund 16.400 Kinder und Jugendliche im Landkreis Neustadt, 6.690 in Weiden und 11.950 in Tirschenreuth mittags ein warmes Essen erhalten.

Der „Mahlzeit-Appell“ richtet sich an die Bundestagskandidaten der Region und fordert sie auf, sich für ein kostenloses Mittagessen einzusetzen. Die NGG Oberpfalz setzt sich für das Bereitstellen von Gratisessen in Kitas und Schulen für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr ein. Rainer Reißelder hebt hervor, dass es nicht selbstverständlich sei, dass Kinder und Jugendliche ein warmes Mittagessen erhalten, und betont die Notwendigkeit, dass Eltern nicht für das Essen bezahlen müssen, um Chancengleichheit zu gewährleisten.

Gesundheit und Finanzierung

Reißelder fordert, dass der Bund die finanziellen Rahmenbedingungen für ein „Bis-18-Gratisessen“ schafft und weist darauf hin, dass eine ausgewogene Ernährung dem Staat langfristig etwas wert sein sollte, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Der politische Rückenwind für das Thema fehle derzeit. Rainer Reißelder ruft die Bundestagskandidaten dazu auf, sich klar zu einer kostenlosen Verpflegung für Kinder und Jugendliche zu positionieren und fordert gute Zutaten sowie faire Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter in der Essensausgabe.

Parallel hierzu gibt es auch eine bundesweite Empfehlung zur Bereitstellung eines kostenfreien und gesunden Mittagessens für alle Kinder und Jugendlichen in Kitas und Schulen. Diese Empfehlung, die auf DGE-Qualitätsstandards ausgerichtet ist, sieht vor, dass mindestens 30% ökologisch produzierte (Bio-)Lebensmittel finanziell gefördert werden und dass die Lebensmittel idealerweise regional und saisonal bezogen werden.

Die Maßnahme soll zu mindestens 50% vom Bund finanziert werden und könnte aus dem Programm „Bildung und Teilhabe“ gespeist werden, das aktuell nur armutsgefährdeten Kindern ein kostenfreies Mittagessen bietet. Die Umsetzung soll staffelweise innerhalb von acht Jahren erfolgen, beginnend mit Kitas, gefolgt von Grundschulen und der Sekundarstufe I und II. Auch Lehrkräfte und Erzieher sollen in die Maßnahme einbezogen werden.

Joseph Heiss vom Bürgerrat hat betont, wie wichtig das Thema für die Zukunft der Kinder ist. Internationale Studien zeigen positive Effekte eines kostenlosen Mittagessens auf Lernerfolge und Gesundheit. Fachleute haben auf Probleme wie Mangelernährung und Übergewicht bei Kindern hingewiesen und betont, dass die Gemeinschaftsverpflegung gesunde Essgewohnheiten fördern und chronischen Erkrankungen vorbeugen kann.

Zusätzlich wurde ein Antrag der Gruppe Die Linke zur kostenfreien Mittagsverpflegung im Bundestag eingebracht. Die Debatte über diesen Antrag fand am 17. Oktober 2024 statt, und der Antrag wurde zur weiteren Beratung überwiesen.

Diese Entwicklungen verdeutlichen die Dringlichkeit der Diskussionen über ein kostenloses Mittagessen für Kinder und die notwendigen finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung.