Weiden in der Oberpfalz

Jüdische Schicksale: Christine Ascherls bewegende Buchvorstellung in Weiden

Christine Ascherl, Journalistin und Autorin, hat das Buch „Jüdische Familien – Schicksale hinter den Stolpersteinen in Weiden in der Oberpfalz“ veröffentlicht. Das Werk umfasst 126 Seiten und ist im Battenberg Bayerland Verlag erschienen. Ascherl möchte mit ihrem Buch die Erinnerung an die jüdischen Familien in Weiden während der NS-Zeit wachhalten. Die Idee für das Buch entstand während der Stolpersteinverlegung im Jahr 2022. Obwohl noch zehn Stolpersteine fehlen, wurde das Buch bereits veröffentlicht, da Daniel Heimann, der letzte Überlebende, bereits 98 Jahre alt ist.

Das Buch enthält Porträts, Fotografien und Dokumente von jüdischen Familien, die während des Holocausts betroffen waren. Ascherl betont, dass das Buch einfach zu lesen sein soll und nicht wissenschaftlich angelegt ist. Historiker Sebastian Schott unterstützte Ascherl bei der Recherche, während Michael Brenner, Professor für jüdische Geschichte, half, Nachfahren zu finden. Darüber hinaus deckt das Buch auch unbekannte Schicksale auf, wie das der Familien Hutzler und Kahn, die nach England auswanderten und dort als vermeintliche Spione verhaftet wurden. Das jüngste im Buch erwähnte Holocaust-Opfer ist die 13-jährige Hannelore Kahn.

Buchvorstellung und Lesungen

Die Buchpräsentation wird am 9. April 2024 im Kulturzentrum Hans Bauer stattfinden, der Eintritt ist frei. Weitere Lesungen sind in Weiden, Pressath und Tirschenreuth geplant.

Am Mittwoch, dem 30. April 2025, wird im Maria-Seltmann-Haus eine
Veranstaltung stattfinden, die sich mit der jüdischen Geschichte in Weiden vor und nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Vor dem Krieg lebten rund 200 Juden, verteilt auf etwa 40 Familien, in Weiden. Nach 1945 überlebte keine dieser jüdischen Familien, mindestens 56 Weidener Juden wurden im Holocaust ermordet. An der Veranstaltung wird Christine Ascherl, die seit mehreren Jahren recherchiert, teilnehmen. Daniel Heiman, Enkel des früheren Weidener Glasfabrikdirektors Isidor Adler und dessen Eltern, die in Vernichtungslagern starben, wird ebenfalls anwesend sein. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.